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Projektwoche in Hofgeismar gibt Jugendlichen Antworten aus der Bibel

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Von: Stefanie Lipfert

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Auf der Bühne: Jugendreferent Björn Knublauch (links) und Pfarrerin Nina Marie Nadolny (rechts) mit Friderike Stein und Jacob Nadolny, die den Themenabend „true justice“ moderierten.
Auf der Bühne: Jugendreferent Björn Knublauch (links) und Pfarrerin Nina Marie Nadolny (rechts) mit Friderike Stein und Jacob Nadolny, die den Themenabend „true justice“ moderierten. © Stefanie Lipfert

Sicherheit im Glauben finden: Die Veranstaltungsreihe „truestory“ im Jugendzentrum Hofgeismar öffnet ihre Türen für Jugendliche, die Antworten suchen.

Hofgeismar – Auf die Frage, warum es so viel Leid auf der Welt gibt, wenn Gott existiert, haben viele keine Antwort. „truestory“ (wahre Geschichte), eine christliche Veranstaltungsreihe für Jugendliche, will in der Bibel Antworten auf Fragen finden, die tief gehen.

Die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen hat dafür eine Woche lang die Türen des Evangelischen Jugendzentrums in Hofgeismar geöffnet. Hier haben die Jugendliche die Möglichkeit, Gemeinschaft mit anderen zu erleben und Antworten auf Fragen zu bekommen, die andere bisher nicht beantworten konnten.

Jeder Abend steht unter einem anderen Motto. Auftakt bildete das Thema „true safety (wahre Sicherheit), was gibt mir Sicherheit im Leben?“ „Die Not der Jugendlichen seit Corona und den anhaltenden Krisen ist relativ groß“, sagt Arne Marinelli, Jugendreferent der Kirchengemeinde Espenau. „Gott ist in Krisenzeiten für jeden Menschen da.“ Durch truestory erhoffe sich das 18-köpfige Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, Jugendlichen Fragen zu beantworten, die sie beschäftigen, so der 32-Jährige.

„truestory“ im Jugendzentrum Hofgeismar - Jugendliche sind auf der Suche nach Sicherheit

Corona, Krieg und Klimawandel: Umstände, die junge Menschen überfordern können. Die Themen, denen sich Jugendliche an fünf Abenden im JUZ Hofgeismar stellen, sind lebensnah: Sicherheit, eine gerechte Welt, Selbstwert, Liebe und Zufriedenheit.

Mehr als 70 Jugendliche füllen den Veranstaltungsraum. Die Sofas, die verteilt im Raum stehen, sind voll belegt, sodass einige sich Kissen schnappen und es sich auf dem Boden gemütlich machen. Um 18.30 Uhr geht es los. Noch genügend Zeit für die Jugendlichen, sich mit Gleichgesinnten bei Snacks und Limo auszutauschen – viele sind auf der Suche nach Antworten.

Auf die Frage, warum Maria Thiel schon den zweiten Abend hier sei, antwortet die 14-Jährige: „Das Beten zu Beginn und zum Ende des Abends berührt mich besonders.“ Die ständigen Krisen seien angsteinflößend und der Glaube gebe ihr Zuversicht. „Mit Gott wird alles gut.“ Die 14-jährige Emilia Krahl bekommt durch „truestory“ einen einfachen Zugang zum Glauben: „Im Gottesdienst ist oft von Dingen die Rede, die ich nicht verstehe. Hier wird alles verständlich erklärt.“ Außerdem schätze sie sehr, dass die Fragen anonym gestellt werden können.

Diakon Markus Schneider ist einer von 18 Organisatoren der Projektwoche im JUZ.
Diakon Markus Schneider ist einer von 18 Organisatoren der Projektwoche im JUZ. © Stefanie Lipfert

Jugendliche sind offen für den Glauben, aber enttäuscht von Kirche

Der zweite Abend steht unter dem Motto: „Wie schaffen wir eine gerechte Welt?“ Bevor die Jugendlichen ihre Fragen stellen können, geht es in die Bibel. Lukas 4, 16-22 a: Jesus ist der Überbringer von Gerechtigkeit. Nach dem Gedankenanstoß stellen sich Björn Knublauch, Gemeindereferent für Kinder- und Jugendarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Kaufungen und Pfarrerin Nina Marie Nadolny den Fragen der jungen Menschen. Vermehrt wird gefragt: Wieso gibt es so viel Leid auf der Welt? Wer kann uns in diesen Zeiten Sicherheit geben?

„Auch in Zeiten von Krisen und Unsicherheiten können wir erleben, wie Gott uns im Leid begegnet“, antwortet Björn Knublauch auf die Frage, die auf einem Bierdeckel steht. „Ich kann Gott nicht die Rechenschaft dafür geben, dass ich mich schlecht verhalte. Oft treffen Menschen im Kleinen wie im Großen egoistische und ungerechte Entscheidungen.“ Während die Fragen der Jugendlichen beantwortet werden, ist es still im Raum.

„Ich merke immer wieder, dass viele Menschen und vor allem Jugendliche sehr offen für den Glauben sind, aber auch enttäuscht von Kirche“, erklärt Knublauch. „Mehr denn je brauchen wir Menschen, die in junge Leute investieren.“ Denn neben solchen Projekten für Jugendlichen wie „truestory“ sei auch die Gemeinschaft wichtig. Knublauch hoffe, dass auch zum Start der „truestory“-Reihe in Kaufungen am 6. März viele Jugendliche kommen.

Evangelische Jugend in Hofgeismar will für Jugendliche Räume der Gemeinschaft schaffen

„Mit solchen Projekten wollen wir Jugendlichen das Gefühl geben: Du bist uns wichtig“, sagt Diakon Markus Schneider. „Beim Glauben geht es nicht um das Wissen an Gott, sondern um das Erleben und vor allem junge Leute schätzen die persönliche Begegnung. Laut Schneider müsse Glaube lebendig sein und Räume für Erlebnisse und Austausch schaffen, so wie das JUZ Hofgeismar es an diesem Abend unter Beweis gestellt hat. Von Stefanie Lipfert

Infos unter truestory.eu

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