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Radioaktive Abfälle werden in Würgassen abtransportiert

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Von: Thomas Thiele

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Wartet auf endgültigen Abriss: Der Kern des leergeräumten Reaktorgebäudes in Würgassen, wo der Sicherheitsbehälter stand. Archi
Wartet auf endgültigen Abriss: Der Kern des leergeräumten Reaktorgebäudes in Würgassen, wo der Sicherheitsbehälter stand. Archi © Thomas Thiele

Lastwagen transportieren jetzt radioaktive Reste aus Rückbau des ehemaligen Atomkraftwerks ins Zwischenlager nach Grafenrheinfeld.

Würgassen – Der im November angekündigte Abtransport von schwachradioaktiven Abfällen aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen steht bevor: Die Lkw-Fuhren sollen Mitte Februar erfolgen, teilte die Preussen Elektra GmbH als Betreiberin des teilweise zurückgebauten Kernkraftwerkes Würgassen jetzt mit.

Die Einlagerung von schwachradioaktiven Abfällen aus Würgassen soll im Abfall-Zwischenlager am Standort im bayrischen Grafenrheinfeld (AZR) erfolgen. Die hierfür erforderliche Prüfung der Annahmebereitschaft durch die Betreiberin des Zwischenlagers, der Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ), wurde zuvor abgeschlossen.

Insgesamt werden vier Transportcontainer als Gefahrguttransport per Lkw befördert, teilte Preussen Elektra-Pressesprecherin Almut Zyweck mit, aber ohne exakte Termine zu verraten. In den Containern befinden sich schwachradioaktive Abfälle aus dem Rückbau des ehemaligen Kernkraftwerks Würgassen. Dies sind beispielsweise Metallschrott, Bauschutt und mineralisches Isoliermaterial.

Keine Zwischenlagerung mehr möglich

Am Standort Würgassen hat PreussenElektra nach eigenen Angaben im Herbst 2020 damit begonnen, die noch in einem Teil des Kraftwerks vorhandenen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle fachgerecht zu verpacken und an die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) zum Transport und zur Zwischenlagerung bereitzustellen. Da am Standort keine Zwischenlagerkapazitäten mehr verfügbar sind, werden die Abfälle in die Zwischenlager der BGZ nach Ahaus und Grafenrheinfeld gebracht.

Im Herbst war das erste 200-Liter-Fass mit radioaktiven Abfällen aus seiner Lagerposition in Würgassen entnommen und in einen Konrad-Container verpackt worden. Die insgesamt rund 3000 Abfallbehälter werden in drei Entsorgungskampagnen aus dem Zwischenlager, das sich im Gebäude des ehemaligen unabhängigen Nachkühlsystems (UNS) am großen Reaktorgebäude befindet, ausgelagert, dort in geeignete Endlagerbehälter verpackt und im dafür umgebauten Werkstattgebäude für den Transport bereitgestellt.

Die Auslagerung aller Gebinde werde rund sechs Jahre dauern. Wenn das Lager geräumt sei, könne der endgültige Abbruch des Kraftwerksgebäudes beginnen. Der Rückbau soll bis 2029 beendet sein. Das schon lange gefüllte weitere Zwischenlagergebäude in Würgassen werde geräumt, wenn das Endlager Konrad zur Verfügung stehe. Laut Markus Wentzke, Anlagenleiter in Würgassen, werden die Abfälle aus Würgassen längstens zehn Jahre im AZR Grafenrheinfeld bleiben.

Die Lagergenehmigung des AZR sieht vor, dass 20 Prozent des Einlagerungsvolumens für einen begrenzten Zeitraum für Abfälle aus anderen Kernkraftwerken der PreussenElektra genutzt werden dürfen.  Thomas Thiele

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