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Schließung: Nachfrage im Hofladen der BDKS in Hofgeismar ist zu gering

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Von: Natascha Terjung

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Die Türen sind verschlossen: Der Hofladen der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) in Hofgeismar wird seit Anfang des Monats nicht mehr betrieben.
Die Türen sind verschlossen: Der Hofladen der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) in Hofgeismar wird seit Anfang des Monats nicht mehr betrieben. © Tanja Temme

Die Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) hat den Hofladen in Hofgeismar am Schützenhofweg dicht gemacht. Bei einigen Kunden sorgte das für Unmut.

Hofgeismar – Der Hofladen der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) am Schützenhofweg in Hofgeismar ist geschlossen. Der Hofladen war an das Hofgut mit eigener Landwirtschaft und Gärtnerei dort angeschlossen. Die Schließung des Ladens hat bei manchen Kunden für Unmut gesorgt, wie sie gegenüber unserer Zeitung berichten – der Vorwurf: Die Schließung des Hofladens sei Einsparmaßnahmen geschuldet. Außerdem betonten Kunden, dass der Hofladen ein wichtiges Projekt beim Thema Inklusion sei, denn auf dem Hofgut arbeiten auch Menschen mit Beeinträchtigung. Außerdem schätze man die regionalen Lebensmittel des Hofladens.

Die Gründe für die Schließung des Hofladens seien laut BDKS wirtschaftliche. Nach drei Jahren Corona-Pandemie, einer stetig sinkenden Nachfrage und wegen gestiegener Energiekosten sei der Schritt, den Hofladen zu schließen, unumgänglich gewesen, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung. Die Gärtnerei auf dem Gelände des Hofguts bleibe jedoch bestehen. Der Hofladen wurde nach Angaben der BDKS über den BDK finanziert, die Erträge haben die Aufwendungen nicht decken können.

Hofladen in Hofgeismar ist geschlossen: BDKS habe sich Entscheidung nicht leicht gemacht

Für die BDKS sei die Schließung keine einfache Entscheidung gewesen: „Wir haben die wirtschaftliche Entwicklung des Hofladens über einen sehr langen Zeitraum betrachtet und uns die Entscheidung zur Schließung nicht leicht gemacht. Dabei war es uns unter anderem wichtig, mit den Mitarbeiterinnen einvernehmliche und tragfähige Beschäftigungsperspektiven für die Zukunft herauszuarbeiten“, sagt Gerrit Jungk, Vorstand der Bauntaler Diakonie Kassel.

Gerrit Jungk Vorstand BDKS
Gerrit Jungk Vorstand BDKS © Bernd Schoelzchen

Demnach bleiben die Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Hofgut erhalten: „Zwei Beschäftigte, die in einem sehr geringen Umfang und im Rahmen eines Jobsharings unterstützend Aufgaben im Hofladen übernommen haben, arbeiten weiterhin in den Bereichen Gärtnerei und Hofgut“, heißt es vonseiten der Diakonie. Die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter des Hofladens würden weiterhin bei der BDKS arbeiten und ihren Arbeitsplatz wechseln.

BDKS schließt Hofgeismarer Hofladen: Einsparmaßnahmen seien nicht der Grund

Den Vorwurf, dass die Schließung des Ladens Einsparmaßnahmen geschuldet sei, dementiert der Werteverbund. Auch gebe es keine Pläne, andere Einrichtungen im Kreisteil Hofgeismar zu schließen. Im Gegenteil: Die Wohnangebote in Hofgeismar wolle man ausbauen. In den Hofgeismarer Werkstätten habe man zuletzt einiges modernisiert. In den Caldener Werkstätten werde „eine hohe Summe“ in die Wäscherei investiert und in den Grebensteiner Wohnstätten in Burguffeln sei kürzlich die digitale Infrastruktur ausgebaut worden.

Was macht die BDKS?

Die Baunataler Diakonie Kassel ist laut eigenen Angaben ein kirchlich-diakonischer Werteverbund mit eigenen Einrichtungen und Beteiligungen. Das Ziel der BDKS sei es, Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung zu stärken. Dafür biete sie verschiedene Wohnmöglichkeiten, individuelle Arbeitsplätze, Bildungs- und Qualifizierungsangebote sowie Möglichkeiten, die bei einem strukturierten Alltag helfen sollen. Insgesamt arbeiten bei der BDKS 3000 Menschen. In Hofgeismar gibt es neben dem Hofgut auch die Hofgeismarer Werkstätten sowie mehrere Wohnhäuser für Menschen mit Beeinträchtigung.

Doch wie geht es nun auf dem Hofgut am Schützenhofweg in Hofgeismar weiter? Laut Angaben der BDKS werden in der Gärtnerei nun die Eier aus den Hühnermobilen, Kartoffeln vom Hofgut und Silka-Säfte angeboten. Auch die Annahmestelle für Obst für Silka-Säfte bleibe bestehen. Fleischprodukte werde es jedoch nicht mehr geben.

Für Kunden, die im Hofladen ihre Pausenverpflegung eingekauft haben, habe sich die BDKS ein neues Angebot überlegt: einen täglichen Frühstücksservice. (Natascha Terjung)

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