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Tafeln im Landkreis schlagen Alarm wegen weniger Lebensmitteln

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Von: Nela Müller

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Die Tafel in Bad Karlshafen
Bei der Essensausgabe: Auch die Tafel in Bad Karlshafen muss in diesen Zeiten viele Herausforderungen bewältigen. Die Knappheit der Lebensmittel liegt unter anderem am Ukraine-Krieg. © Daria Neu

Leere herrscht momentan nicht nur in manchen Supermarktregalen: Die Tafeln in Hessen und somit auch die im Landkreis Kassel, haben mit fehlenden Lebensmitteln zu kämpfen.

Kreis Kassel - Die Sorge, Hilfsbedürftige nicht mehr genügend unterstützen zu können, weil Lebensmittelspenden fehlen, ist groß. Besonders Obst, Gemüse, Reis, Nudeln und Konserven sind Mangelware.

Das Diakonische Werk Region Kassel ist Träger von den Tafel-Ausgabestellen in Hofgeismar, Bad Karlshafen und Wolfhagen. Insgesamt werden dort aktuell 1261 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Die Zahl ist schwankend. Tafel-Koordinatorin Frauke Wiegand ist sich sicher, dass aufgrund des Kriegs in der Ukraine bald noch mehr Menschen auf die Lebensmittel der Tafel angewiesen sind: „In Hofgeismar und Bad Karlshafen merken wir das schon. Und auch in Wolfhagen kommen so langsam Geflüchtete aus der Ukraine.“

Wiegand berichtet, dass der Zulauf momentan zunimmt. Das liege auch an den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen. „Die Inflation macht einigen Menschen zu schaffen“, bringt sie es auf den Punkt. Außerdem würden sich wieder mehr Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie trauen, die Tafeln aufzusuchen. „Viele hatten Angst vor einer Ansteckung und haben einen Besuch gemieden“, erklärt Wiegand.

„Wir bekommen deutlich weniger Lebensmittelspenden. Das macht sich schon bemerkbar“, sagt Wolfgang Rodermund, Vorsitzender der Baunatal-Schauenburger-Tafel. An welchen Nahrungsmitteln es besonders mangele, könne er nicht sagen – man sei froh, über alles, was man bekommen würde. „Wir werden alles los“, betont er. Etwa 500 Menschen zählt die Tafel zu ihren Kunden. Ukrainische Flüchtlinge gehören laut Rodermund noch nicht dazu. „Das liegt mit Sicherheit auch an der Entfernung von der Flüchtlingsunterkunft am Sensenstein in Nieste“, mutmaßt er.

Neben den Lebensmittelspenden sind zudem die Geldspenden zurückgegangen. „Finanziell ist uns einiges weggebrochen. Das merken wir gerade an großen Beträgen, die uns sonst jährlich erreichen und die aufgrund der aktuellen Situation nicht mehr überwiesen werden“, sagt Rodermund. Dafür haben die Mitarbeiter bei der Tafel in Baunatal-Schauenburg Verständnis, hoffen aber, dass sich das wieder ändern wird. (Nela Müller)

Tafel des Diakonischen Werkes Region Kassel

In der Tafel Hofgeismar mit der Außenstelle Bad Karlshafen engagieren sich insgesamt 76 Ehrenamtliche. Von den 801 Kunden sind 515 Erwachsene und 286 Kinder. Der Großteil kommt direkt aus Hofgeismar und der Kurstadt, aber beispielsweise auch aus Grebenstein, Immenhausen und Liebenau. Die Tafel Wolfhagen beschäftigt 72 Ehrenamtliche. 287 Erwachsene und 172 werden wöchentlich versorgt – insgesamt sind es 160 Haushalte, die meisten aus Wolfhagen.

Auch in der Stadt Kassel hat die Tafel mit fehlenden Lebensmitteln zu kämpfen.

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