Krötenwanderung im Kreisteil Hofgeismar: Autofahrer ignorieren Durchfahrverbot am Kelzer Teich

Auch dieses Jahr mussten wieder viele Kröten am Kelzer Teich ihr Leben lassen. Und zwar auf einem Feldweg in der Nähe von Kelze, der nicht mit einem Krötenzaun ausgestattet ist.
Kelze – Zwei aufmerksame Kelzer Bürger haben in den vergangenen Wochen dort schon einige der toten Amphibien gefunden – ein „Unding“ wie sie sagen, wäre es doch grundsätzlich nur Landwirten erlaubt, diesen Weg zu befahren.
„Gerade am Wochenende ist dort die Hölle los“, wettert der Kelzer, der anonym bleiben möchte. Der Mann findet, dass das Treiben mancher Autofahrer am Feldweg in irgendeiner Weise dokumentiert werden müsste. Grundsätzlich finden es die beiden Kelzer fragwürdig, dass „Leute aus Bequemlichkeit“ den Weg entlangfahren würden. Denn es gibt natürlich auch Alternativstrecken, die allerdings etwas länger seien.
Bau einer Schranke am Kelzer Teich scheiterte
Zuständig für den Weg ist die Stadt Hofgeismar. „Es wäre schön, wenn unser Ordnungspolizist sich dort mal aufhalten würde.“ Jetzt zur Krötenwanderung oder eben im Sommer, wenn die Jungen auf dem Rückweg sind, sei das besonders wichtig, so die Meinung des Kelzer Paares.

Laut Hans-Jürgen Schwabe vom Naturschutzbund Altkreis Hofgeismar habe es schon Überlegungen gegeben, dort eine Schranke zu installieren. Davon hätte man aber abgesehen, da diese nicht praxistauglich sei. „Wer etwas für die Natur und die Kröten tun will, sollte all jene fotografieren, die dort durchfahren – nur so können wir Krötenleben retten“, sagt Hans-Jürgen Schwabe.
Gemunkelt wurde, dass viele Autofahrer, die am Kelzer Reiterhof ihre Pferde stehen hätten, den Weg passieren würde. Dagegen wehrt sich allerdings Simone Benoit, die den Hof betreibt, entschieden: „Niemand von uns fährt dort während der Krötenwanderung entlang – da bin ich mir sicher.“ (Tanja Temme)