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Windrad-Genehmigung für Hombressen im Mai erwartet

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Von: Thomas Thiele

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Drei Männer stehen auf einem Wald- und Feldwegkreuzung und haben einen Plan in der Hand.
Haben Sorgen wegen Zufahrt: Berater Ralf Paschold, UKA-Abteilungsleiter Frederic Elmiger und Projektentwickler Julian Klassen (von links) stehen an der strittigen Wegekreuzung. Sie hätten gerne ein Durchfahrtsrecht. © Thomas Thiele

Wenn nichts dazwischen kommt, beginnt in einem Jahr der Bau von neun Windrädern zwischen der Beberbecker Allee und den Äckern um die Friedenseiche bei Hombressen.

Hombressen/Hofgeismar. Die Genehmigung für den Windpark Hombressen mit neun Anlagen mit 169 Meter Nabenhöhe wird voraussichtlich im Mai vom Regierungspräsidium Kassel erteilt. Damit rechnen jedenfalls die Planer der UKA Bielefeld Projektentwicklung, die für das Energieparkunternehmen UKA Meißen die Anlagen planen und bauen.

Zuschlag zum Jahresende erhofft

Im Juni 2022 wurden die Antragsunterlagen eingereicht, im August 2022 erfolgte die Auslegung, anschließend die Genehmigungsbearbeitung, mit deren Abschluss für alle neun Anlagen im Mai gerechnet wird. Das Unternehmen muss dann noch bei der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ein Preisangebot bekommen, wofür der Quartalstermin zum kommenden Jahresende ins Auge gefasst wird. Der Bau könnte dann theoretisch im zweiten Quartal, also im Frühjahr oder Frühsommer 2024 beginnen.

Infoveranstaltungen

„Wir sind offen mit allem umgegangen“, betonte UKA-Abteilungsleiter Frederic Elmiger beim jüngsten Pressetermin am Waldrand. Man habe die Einwohner im Vorfeld über das Projekt informiert und werde nach der Genehmigung noch eine weitere Infoveranstaltung anbieten, in der über den Bauablauf und auch die finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger sowie die möglichen Beteiligungen für die umliegenden Gemeinden informiert werde.

Das Foto zeigt einen Waldweg, neben dem rechts und links schon viele Bäume fehlen.
Der Weg im Reinhardswald bei Hombressen, über den die Lkw fahren sollten, wenn die Kreuzung am Waldrand (hinten) freigegeben werden sollte. Auf der Fläche links soll eines der insgesamt neun Windräder entstehen, im Feld dahinter ein zweites. © Thomas Thiele

Lkw müssen durch Orte fahren

Kopfschmerzen macht den Entwicklern derzeit aber die Umsetzung der Zufahrtspläne zum Bau der Anlagen, die alle im Gebiet zwischen der Beberbecker Allee und der Hombresser Friedenseiche entstehen sollen. Die etwa 90 bis 100 Baumaterialanlieferungen unter anderem für die Fundamente müssen idealerweise im Einbahnverkehr erfolgen und für die Trassenführung gibt es drei Varianten. In allen Varianten führt der abfließende Lkw-Verkehr über die Beberbecker Allee in Richtung Hofgeismar. Für die Offenlandanlagen gibt es mehrere Varianten. Die derzeit favorisierte Version sieht vor, dass der Baustellenverkehr von der Beberbecker Allee über die Röddenhöfe und vorbei an der Friedenseiche zu den Baustellen fährt und auf dem Rückweg durch Hombressen und Carlsdorf.

Ein Finger zeigt auf eine Landkarte mit eingezeichneten Wegen und Standorten für Windräder.
Knackpunkt Kreuzung: Der Planer zeigt auf die strittige Waldeinfahrt. Die neun Kreise sind die Windradstandorte, dazu Beberbecker Allee (oben), Carlsdorf (unten links) und Hombressen (unten rechts), in der Mitte ist der Standort der Friedenseiche. © Thomas Thiele

Es gäbe eine Variante, bei der die Ortschaften nicht betroffen sind, doch dazu müsste eine Wegekreuzung am Waldrand genutzt werden, zu der die Stadt Hofgeismar bisher ihre Zustimmung nicht gegeben hat, wie Berater Ralf Paschold beklagt. Es handele sich um eine Fläche von lediglich fünf Mal acht Metern, an denen nun alles hänge. Er und die UKA-Planer meinen, dass die Stadt Hofgeismar als ausgewiesene Klimakommune nicht sehr beweglich in dieser Sache sei. Gleichzeitig kritisieren sie, dass man sie im Rathaus nicht anhören wolle und sie in der jüngsten Ausschusssitzung nicht richtig zu Wort gekommen seien.

Widerstand gegen Windkraft

In Hombressen hat sich schon früh Widerstand gegen Windkraftprojekte in der Nähe des Ortssymbols Friedenseiche geregt, ein früheres Projekt eines anderen Investors wurde gekippt (die HNA berichtete). Zur aktuellen Kritik der Planer sagte Bürgermeister Torben Busse gestern auf HNA-Anfrage, dass die Stadt gesprächsbereit sei, wenn eine vernünftige Lösung vorliege. Er als Verwaltungschef wollte aber nicht den noch ausstehenden Gesprächen mit Ortsbeirat und Jagdgenossenschaft vorgreifen. Wenn die Genehmigung vorliege, könne man Klartext reden. Zur Ausschusssitzung sagte er, dass man sich dort an die Rednerliste halten müsse und Zwischenrufe nicht geduldet würden. (Thomas Thiele)

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