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Immenhäuserin wanderte nach Schweden aus – „Ich fühle mich wirklich angekommen“

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Von: Sascha Hoffmann

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Lebt in Schweden ein zufriedenes Leben: die Immenhäuserin Sandra Rosendahl.
Lebt in Schweden ein zufriedenes Leben: die Immenhäuserin Sandra Rosendahl. © Privat/Repros: Sascha Hoffmann

Die gebürtige Immenhäuser Sandra Rosendahl, Enkelin des langjährigen Bürgermeisters Bernhardt Vocke, ist 2009 nach Schweden ausgewandert und lebt dort ein Leben voller Abenteuer. 

Immenhausen – „Zwei mal drei macht vier, Widdewiddewitt und drei macht neune.“ Er kommt einem unweigerlich in den Sinn, der Pippi-Langstrumpf-Song, wenn man mit Sandra Rosendahl über ihr neues Leben in Schweden spricht. Es ist nämlich nicht nur die skandinavische Heimat, die sie mit der lebensfrohen Lindgren-Göre verbindet, es ist auch die Liebe für das Unbekannte, für Neues und für unvergessliche Abenteuer. „Pläne sind da, um geändert zu werden, ich lebe, um Spaß zu haben“, sagt die gebürtige Immenhäuserin und Enkelin des langjährigen Bürgermeisters Bernhardt Vocke.

Ihr großes Abenteuer beginnt vor 23 Jahren, als sie ihren heutigen Ehemann Peter kennenlernt. „Das war im Starclub in Kassel, er ist dort als Einradartist aufgetreten und ich habe mich sofort in ihn verliebt“, erinnert sie sich an die Zeit, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte. Fasziniert von der Künstlerwelt, tauscht sie 2002 kurzerhand ihren sicheren Job als Krankenschwester gegen ein Vagabundenleben mit ihrem international gefeierten Partner ein. Sie gehen auf Tournee, reisen durch die Welt, treten im Fernsehen auf. 2003 kommt Sohn Casper zur Welt, 2005 wird in Immenhausen geheiratet, und 2009 geht es mit gepackten Koffern nach Schweden. Gemeinsam lebt die junge Familie auf einem einsamen Hof irgendwo im Nirgendwo.

Tochter-Vater-Duo auf der großen Supertalent-Fernsehbühne: Cara-Luna und Peter Rosendahl.
Tochter-Vater-Duo auf der großen Supertalent-Fernsehbühne: Cara-Luna und Peter Rosendahl. © Privat

Immenhäuserin wechselte in Schweden mehrfach ihren Job

Minus 30 Grad, meterhoher Schnee, kein fließend-warmes Wasser. Zuviel des Guten für das lebenshungrige Paar, das zwei Jahre später wieder mehr unter Menschen will und gen Köping in der historischen Provinz Västmanland zieht. 2013 macht Tochter Cara-Luna die Familie komplett, Rosendahl spricht mittlerweile gut Schwedisch und arbeitet mal als Deutschlehrerin, mal als Krankenschwester, sogar als Pflegelehrerin an einem Gymnasium in Köping: „Hier in Schweden kann man problemlos seinen Job wechseln, ohne schräg angesehen zu werden, hier macht man einfach das, wonach einem ist.“ Genau diese Gelassenheit ist es, die der 45-Jährigen so sehr gefällt.

Dass sie so anders sind als die Deutschen, erklärt sie sich mit ihrem intensiven Leben im Einklang mit der Natur. „Im Sommer verbringen die Menschen sehr viel Zeit an einem der unzähligen Seen, grillen und genießen einfach das Leben, und auch im Winter geht es so oft wie möglich raus, beispielsweise zum Eisbaden“, sagt sie und gibt zu, Nordhessen selbst gar nicht allzu sehr zu vermissen, bis auf die Menschen. „Meine Eltern fehlen mir sehr, überhaupt die Familie und langjährige Freunde, aber wir sind natürlich immer in Kontakt und besuchen uns auch gegenseitig.“

Die gebürtige Immenhäuser Sandra Rosendahl ist 2009 nach Schweden ausgewandert. In der Provinz Västmanland lebt sie heute mit ihrem Mann Peter (Foto) und ihren Kindern ein Leben voller Abenteuer und fühlt sich mittlerweile lebendiger und freier denn je.
Die gebürtige Immenhäuser Sandra Rosendahl ist 2009 nach Schweden ausgewandert. In der Provinz Västmanland lebt sie heute mit ihrem Mann Peter (Foto) und ihren Kindern ein Leben voller Abenteuer und fühlt sich mittlerweile lebendiger und freier denn je. (Repro) © Privat/Sascha Hoffmann

Familie von Immenhäuser Auswanderin steht gerne auf der Bühne

Zu erzählen gibt es reichlich, denn auch wenn die Rosendahls im Herzen von Schweden ein eher ruhiges Leben führen, gibt es doch immer wieder auch die von ihnen so sehr geliebten Abenteuer des Alltags. Pippi Langstrumpfs „Widdewiddewitt“, das schon Mama Sandra immer gern gelebt hat, haben auch die Kinder übernommen. Sohn Casper ist als Darsteller immer wieder im Fernsehen zu sehen, und auch Tochter Cara-Luna hat es jüngst auf die große Showbühne gezogen. Gemeinsam mit „The Daddy“ hat sie bei der schwedischen Ausgabe von „Das Supertalent“ teilgenommen und hofft nun, mit ihrem Vater vielleicht auch an der deutschen Version teilnehmen zu können.

„Wir sind einfach alle ein wenig verrückt“, sagt Sandra Rosendahl lachend, und man nimmt es ihr zu hundert Prozent ab, wenn sie sagt: „Ich fühle mich wirklich angekommen.“ Obwohl sie manchmal Heimweh nach Deutschland hat, bereut sie ihre Entscheidung keine Sekunde. Hier fühlt sie sich lebendiger und freier denn je, spätestens, seit sie mit ihrem Mann ein Haus am See gekauft und ausgebaut hat, das sie regelmäßig auch an Gäste vermietet. Das liegt am See Västmanland, rund zwei Stunden entfernt von Stockholm, wo sie nun auf die nächsten Abenteuer wartet – so, wie es auch Pippi Langstrumpf tun würde. (Sascha Hoffmann)

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