Lungenfachklinik Immenhausen: Neuer Vorstand und Sanierungs-Pläne

Der Neubau der Lungenfachklinik ist seit 2019 in Betrieb. Doch die offizielle Einweihungsfeier ist der Coronapandemie zum Opfer gefallen.
Immenhausen – Im laufenden Klinikbetrieb wäre eine solche Feier schwierig. Die Klinikleitung überlege dennoch, Interessenten bei einem Tag der offenen Tür im Spätsommer Einblick zu geben, sagte Geschäftsführer Björn Böhling.
Das 18-Millionen-Euro-Projekt Neubau ist abgeschlossen. Auch der Haupteingang und die Küche sind erneuert worden. Jetzt richtet sich der Blick auf Arbeiten, die an den Bestandsbauten notwendig werden. Böhling und seine Stellvertreterin Sabrina Euler sprechen von der energetischen Sanierung. Die Gebäude müssten gedämmt und neue Fenster eingebaut werden. Auch wenn für die Klinik derzeit ein Gaspreisdeckel gelte, belaste der hohe Energieverbrauch. Deswegen spare die Klinik jetzt aus der Pauschalförderung des Landes Geld für diese Sanierung an, um langfristig die Energiekosten zu senken.
Auch eine Fotovoltaikanlage sei denkbar. Ein Drittel des Strombedarfs könnte das Krankenhaus mit einer Anlage auf seinem Dach selbst produzieren, sagte Böhling. Die Klinik mit den dazugehörigen Alten- und Pflegeeinrichtungen ist mit etwa 350 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Immenhausen. Auch sie bleibt nicht vom Fachkräftemangel verschont. Vor allem Pflegekräfte werden gesucht.
Veränderung im Vorstand der Philippstiftung Immenhausen: Vorsitzender war 40 Jahre lang mit dabei
Die Immenhäuser Klinik gehört zu den wenigen kleinen Krankenhäusern in Deutschland, die selbstständig arbeiten und keinem Verbund oder Konzern angehören. Träger ist die Philippstiftung. In deren Vorstand hat es jetzt einen Wechsel gegeben. Nach 40 Jahren Vorstandsarbeit – davon fast 30 Jahre als Vorsitzender – hat der Grebensteiner Dr. Eckart Claus das Amt in jüngere Hände gegeben.
Nachfolgerin ist die Immenhäuser Ärztin Dr. Martina Münch. Sie will die Stiftung, die bisher weitgehend im Hintergrund agierte, öffentlich bekannter machen, sagte sie im Gespräch mit der HNA. Die Philippstiftung trifft unter anderem Personalentscheidungen in der Klinikführung. (Bernd Schünemann)
Die Philippstiftung Immenhausen
Die Philippstiftung hat 48 Mitglieder. Das sind Städte und Gemeinden im Landkreis Kassel, der Kreis Kassel sowie das Kurhessische Diakonissenhaus. Außerdem gehören 21 Einzelpersonen der Stiftung an, die 1905 gegründet wurde. Seit 1887 gab es in der Region Bestrebungen, eine Einrichtung für Tuberkulose-Kranke zu schaffen. 1903 wurde der Beschluss gefasst, eine Anstalt zu errichten, die nach dem „erlauchten Landgrafen“ Philippstift benannt wurde.