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Pfadfinder proben für Süd-Korea in Immenhausen

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Von: Tanja Temme

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Lieder zur Gitarre anstimmen gehört zum Pfadfinderleben dazu.
Lieder zur Gitarre anstimmen gehört zum Pfadfinderleben dazu. © Tanja Temme

Pfadfinder-Gruppen aus ganz Deutschland bereiten sich auf ein weltweites Treffen in Südkorea vor. Die Vorbereitungen dafür wurden jetzt in Immenhausen getroffen.

Immenhausen – In knapp drei Monaten wollen sie sich auf eine Reise ins östliche Asien begeben, dafür mehr als zehn Flugstunden auf sich nehmen: 2200 Pfadfinder aus Deutschland werden Mitte August nach Süd-Korea fliegen. Dort findet das sogenannte „Word Scout Jamboree“ statt, ein Treffen von Pfadfindern aus der ganzen Welt. Zu einem Vorbereitungstreffen für die besondere Reise kamen sie bis gestern am Pfadfinderheim in Immenhausen zusammen.

„Pfadfinder aus allen unseren fünf Verbänden konnten sich für das Jamboree anmelden“, sagte Jamboree-Pressesprecher Niklas König, rund 2000 Jugendliche und 150 betreuende Erwachsene gehörten der Reisegruppe an, die sich im Jamboree-Deutsch „das deutsche Kontingent“ nennt.

Pfadfinder treffen sich in Immenhausen: Aufenthalt in Asien wird fast zwei Wochen dauern

Damit die Teilnehmer sich „alle mal kennenlernen können“, veranstalteten sie ein viertägiges Lager in Immenhausen. Aufgeteilt in 50 regionale Gruppen, den sogenannten „Units“, bereiteten sie sich hier auf ihren zwölftägigen Aufenthalt in Asien vor. „Wir wollen hier unsere Gemeinschaft formen und sehen das Vorbereitungstreffen als eine Art Testlauf, um etwa Abläufe im Lagerleben zu üben“, so der Pressesprecher.

Träume und Hoffnungen teilen

Mehr als 2000 Pfadfinder aus Deutschland nehmen am World Scout Jamboree am Gelben Meer im Südwesten in Süd-Korea teil. Seit 1920 findet das Jamboree alle vier Jahre auf wechselnden Kontinenten statt - zuletzt in den USA: Das diesjährige Motto „Draw your Dream“ soll die jungen Menschen dazu inspirieren, Träume und Hoffnungen zu teilen und die neu gewonnenen Erkenntnisse mit in die Heimat zu nehmen. Soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien werden inhaltlich bei dem Treffen ebenfalls eine Rolle spielen. Die deutschen Jamboree Teilnehmer sind nach den Koreanern und Briten am drittstärksten vertreten.

Dass es in Süd-Korea spannend werden wird, davon sind alle überzeugt: „Für das Jamboree wurde in einem Wattenmeer Land geschaffen, wo später dann Reisfelder entstehen sollen“, bemerkte König, immerhin würden 50 000 Pfadis aus 170 Ländern dort erwartet, dort so etwas wie eine kleine Stadt entstehen. Bei der „Jamboree-Generalprobe“ wurde sich auch mit den Gepflogenheiten des fernen Landes beschäftigt: „Essstäbchen darf man nie in eine Schale mit Reis stecken, da Reis so etwas wie Leben symbolisiert“, hieß es da. Oder: „Wenn man ein Geschenk bekommt, nimmt man es stets mit beiden Händen an“, erzählte ein junger Pfadi aus Bayern.

Damit alle einheitlich aussehen, bekam jeder zwei neue Kluften übergeben: „Bei den bisherigen Weltpfadfindertreffen, waren wir Deutschen nie eindeutig zu erkennen - mit unseren neuen Kluften und Schals ist das jetzt etwas anderes“, meinte Bjorn Stromberg. Diese seien wohlgemerkt keine Uniform, da jeder diese individuell mit Aufnähern und Ähnlichem gestalten könne.

Lagerleben: Am Pfadfinderheim in Immenhausen waren von Himmelfahrt bis zum gestrigen Sonntag 2200 Pfadfinder zu Gast. Diese bereiteten sich hier auf das Weltpfadfindertreffen in Süd-Korea vor.
Lagerleben: Am Pfadfinderheim in Immenhausen waren von Himmelfahrt bis zum gestrigen Sonntag 2200 Pfadfinder zu Gast. Diese bereiteten sich hier auf das Weltpfadfindertreffen in Süd-Korea vor. © Tanja Temme

Klimaschutz war Thema beim Treffen der Pfadfinder in Immenhausen

Während des Lagers in Nordhessen gab es außerdem zahlreiche Workshops, wo sich etwa mit Themen wie Klimaschutz auseinandergesetzt wurde. Aber auch ganz praxisnah, wurde da aus Spüli und Seife Waschmittel hergestellt oder Saatbomben für reichlich Pflanzenwachstum in der Natur gefertigt.

Schön auch die Namen, die die 50 regionalen Jamboree-Vereinigungen bekamen: „Jede Unit trägt den Namen einer bedrohten Pflanzenart - so heißen die einen Hibiskus, andere Blaue Himmelsleiter oder Großer Hufeneisenklee.“ Obendrein hat jede „Einheit“ einen Gartenzwerg bemalt, den sie mit gen Osten nehmen werden - „so nehmen wir unsere Kultur etwas auf die Schippe“, ergänzte König.

Natürlich kam bei der Zusammenkunft auch Lagerleben nicht zu kurz: Gemeinsam im Freien Essen, Feuer machen und Singen - all das konnten die Mädchen und Jungen bei ihrem Aufenthalt in Immenhausen erleben. (Tanja Temme)

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