Viel vor an Glashütte und Bad: Immenhausen investiert und feiert

Auch im Jahr 2023 stehen die Kommunen im Kreisteil Hofgeismar vor großen Herausforderungen. Was die Städte und Gemeinden geplant haben, fassen wir kompakt zusammen. Heute: Immenhausen.
Immenhausen – 900 Jahre wird Immenhausen in diesem Jahr alt. Es wird nicht nur gefeiert – auch die Entwicklung der Stadt soll vorangetrieben werden.
Glashütte
Eine wichtige Voraussetzung ist geschafft, damit endlich Bewegung in das Projekt kommt: Die Stadt ist Besitzer des Glashütten-Geländes. Das war für Lars Obermann ein besonderes Anliegen nach seiner Wahl zum Bürgermeister. Auch der Abriss der Hallen muss vorbereitet werden: Die Planung hat die Stadt vergeben. Obermann hofft, dass der Abriss bis Anfang 2024 beendet ist.
Die Stadt will eine Expertengruppe einrichten, die darüber beraten soll, was auf dem Gelände entstehen könnte. Wohnbebauung und ein Ärztehaus sind erste Stichworte, die genannt werden. 1,3 Millionen Euro sind für das Gelände vorgesehen: für die Planung, den Abriss und für den städtischen Anteil an dem Berufsorientierungszentrum, das im ehemaligen Ausstellungsbereich der Glashütte eingerichtet werden könnte, wenn der Kreistag zustimmt.

Klimaschutz
Die Stadt will einen Klimaschutzmanager einstellen, der vom Parlament beschlossen wurde. Die Stelle wird über zwei Jahre mit 85 Prozent gefördert. Aber der Bewerbermarkt ist leer gefegt, bedauert der Bürgermeister. Für Obermann ist „Klimaschutz eins der wichtigsten Themen auch für Kommunen“. Weiterhin will die Stadt die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umstellen (200 000 Euro) und zwei Elektroautos anschaffen. Sieben öffentliche Ladesäulen sollen im Stadtgebiet aufgestellt und zehn Wallboxen (Ladestationen) an städtischen Einrichtungen installiert werden.
Sportstätten
In diesem Bereich hat die Stadt einiges vor. In diesem Jahr steht das Schwimmbad im Mittelpunkt. Für 1,8 Millionen Euro werden die Filteranlage erneuert und der Eingangsbereich ins Freibad umgestaltet. Die Stadt hofft auf eine Förderung aus dem Swim-Programm des Landes. Seit 1972 sei dort wenig gemacht worden. Deswegen soll der Eingangsbereich schöner gestaltet werden.
Im nächsten Jahr rückt das Bernhard-Vocke-Sportzentrum in den Blick. Dort besteht ebenfalls erheblicher Sanierungsbedarf.
Nahversorger
Die Stadt hofft auf Fördermöglichkeiten für die Umgestaltung des Frischmarkts aus dem Leader-Programm. „Wenn der Markt schließt, ist die Innenstadt tot“, warnt Bürgermeister Obermann schon länger. Stadt und Marktbetreiber müssen abwarten, ob das Projekt gefördert werden kann.
Einen „Teo-Laden“ in Holzhausen wird es nicht geben, sagte Obermann. Die Fuldaer Supermarkt-Kette habe den Standort geprüft und abgelehnt. Sie wolle der Bäckereifiliale, die dort ein Lebensmittelsortiment anbietet, keine Konkurrenz machen. So habe Tegut die Absage begründet, sagte Obermann.
Feuerwehr
Mehrere große Projekte sind abgearbeitet. Die Feuerwehr Mariendorf verfügt über ein neues Löschfahrzeug und ein erneuertes Feuerwehrhaus. Die Wehrleute haben neue Atemschutzgeräte bekommen. Jetzt steht in Holzhausen eine größere Investition an: Für 100 000 Euro soll der Parkplatz am Feuerwehrhaus angelegt werden. Für den Immenhäuser Stützpunkt wird die Planung für einen Um- oder Anbau vergeben. 64 000 Euro will die Stadt für Ausrüstung investieren.
Katastrophenschutz
Sieben Sirenen und drei Notstromaggregate hat die Stadt 2022 angeschafft, um den Katastrophenschutz zu verbessern. Ein Betreuungsplatz für 50 Menschen steht im Bürgerhaus Holzhausen zur Verfügung. Jetzt müssten die Helfer der Stadt üben, damit bei einem Einsatz der Aufbau des Betreuungsplatzes reibungslos ablaufe, sagte der Bürgermeister. Dabei blickt Obermann nicht nur auf einen möglichen Katastrophenfall. Diese Unterbringungsmöglichkeit sei auch hilfreich, wenn mehrere Menschen nach einem Feuer eine Unterkunft bräuchten.
Barrierefreiheit
Der Ratskeller soll barrierefrei werden. Schon lange wurde darüber diskutiert. Jetzt soll ein Fahrstuhl Saal und Sanitäranlagen im ersten Stock des Fachwerk-Rathauses für Menschen mit Handicap leichter zugänglich machen. Außerdem soll mit einer Rampe der Zugang zur Friedhofskapelle verbessert werden (10 000 Euro).
Radmobilität
Der Radweg nach Rothwesten soll im Sommer freigegeben werden. Die Erdarbeiten konnten vor dem Frost abgeschlossen werden. Die Asphaltierung solle folgen, wenn die Mischwerke nach der Winterpause wieder arbeiten. Der Planungsauftrag für die nächste Radwege-Verbindung nach Knickhagen ist vergeben. Obermann hofft, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können.
Kampweg/Sudetenstr.
Die beiden Straßen gelten in Immenhausen als die mit dem schlechtesten Zustand. Zumindest der Kampweg sollte schon länger erneuert werden. Jetzt steht er wieder auf der Liste. 770 000 Euro sollen die Erneuerung von Kanal und Fahrbahn in der Sudetenstraße kosten. Mit 600 000 Euro sind die Arbeiten im Kampweg veranschlagt. Beim Straßenbau müsse darauf geachtet werden, dass dort Busse fahren können, unterstrich der Bürgermeister.

Dorferneuerung
2022 wurde das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzepts (Ikek – oder früher: Dorferneuerung) gestartet. 2023 soll das erste Geld fließen. Vorgesehen sind Planungen für vier Projekte. Unter anderem soll die Erneuerung der Freizeitanlage in Holzhausen beginnen. Dafür stehen 400 000 Euro im Etat.
Über Ikek wird auch die mobile Bühne angeschafft, die unter anderem bei der 900-Jahrfeier im Sportzentrum zum Einsatz kommt. Den Kauf unterstützt der Kreis mit knapp 40 000 Euro. Die Bühne kostet etwa 64 000 Euro. Foto: da Costa