In Zwergen und Trendelburg entstehen Nisthilfen für Störche – die ersten sind schon da

Schon in den vergangenen Jahren sind im Kreisteil Hofgeismar Nisthilfen für Störche entstanden. In der Hoffnung, dass sie auch jetzt wieder dort brüten, haben sich Naturschützer erneut zusammen getan.
Kreisteil Hofgeismar – Mit den Horsten kam auch Meister Adebar zurück: Vielerorts im Kreisteil Hofgeismar sind in den vergangenen Jahren Nisthilfen für Störche entstanden. Dass die Zugvögel diese gerne zum Brüten annehmen, konnte man in der Vergangenheit in vielen Orten beobachten. Auch Markus Bohle möchte den Glücksbringern eine Brutmöglichkeit in Zwergen bieten, weshalb er kürzlich mit Mitgliedern des Naturschutzbundes Altkreis Hofgeismar (Nabu) ein Nest baute.
Obwohl Naturschützer nicht von einem Mangel an Nistmöglichkeiten für den Weißstorch ausgehen, macht es laut Hans-Jürgen Schwabe, Vorsitzender des Hofgeismarer Nabu, durchaus Sinn, an geeigneten Orten in der Natur Horste aufzustellen. „Wenn der Storch auf einem Dach brütet, wird der Nachwuchs nicht selten von einem Marder oder Waschbären geholt, da sie das Nest leicht erreichen können“, erklärt der Schöneberger. Da künstliche Nisthilfen auf einem mindestens zehn Meter langen Stamm aufgesetzt werden, hat Raubwild da schon schlechtere Karten.
Auf Bohles Wiese nahe der Warme am Ortseingang von Zwergen soll Anfang März ein solcher aufgebaut werden. Dafür haben die Naturfreunde und Kinder der Käthe-Kollwitz-Schule kürzlich aus Weiden ein Nest geflochten. „Am Ende kommt immer etwas Farbe auf den äußeren Rand, damit es für die Störche so aussieht, als ob er schon einmal bewohnt gewesen ist“, erläutert Schwabe. Dass das Nest recht spartanisch gebaut wurde, ist laut Schwabe Absicht: „Die Vögel sollen es selbst weiterbauen – was sie auch tun, wir bieten nur den Grundstock.“

Auch in Trendelburg entstehen Nisthilfen für Störche
Neben der Nisthilfe für Zwergen entstand bei der Zusammenkunft noch eine weitere. „Auch am Diemelufer bei Trendelburg werden wir noch einen Horst aufbauen und zwar nahe des neu entstandenen Hochwasserschutzbereichs“, verriet der Vorsitzende.
Wie viele Horste in den vergangenen Jahren im Kreisteil Hofgeismar aufgebaut wurden, kann Schwabe nur schätzen: „Ich vermute mal, dass es ungefähr 15 Stück sind.“ Dazu zählt auch der Horst in Deisel, der seit 2016 besetzt ist. „Hännes und Lili sind dieses Jahr am 19. Februar das erste Mal gemeinsam in Deisel gesehen worden“, berichtet Schwabe und ergänzt, dass das Männchen schon Anfang des Monats einmal allein dort aufgetaucht war.
Außerdem sollen inzwischen auch in Obermeiser und Sielen Störche gesichtet worden sein. Ob die beiden neuen Horste dieses Jahr noch angenommen werden, ist fraglich. „Längst sind nicht alle Störche zurück – vielleicht klappt es ja“, meinte Schwabe. Von der Beringung der Tiere und Technik an den Nestern hält der Naturschützer übrigens wenig: „Wir wissen inzwischen alles über die Störche, weshalb das überflüssig ist.“ Wer Störche beim Füttern sehen wolle, könne das mehrfach im Internet tun. Und nur für das „Das-sind-unsere-Störche-Gefühl“ die Tiere mit Ringen auszustatten, findet Schwabe ebenso fraglich.
Auch in Reinhardshagen ist die Freude groß: Auf dem Vaaker Horst ist am Dienstag ein zweiter Storch eingetroffen. Die Storchenfreunde hoffen, dass sich auch hier wieder der Bruterfolg einstellt. (Tanja Temme)