Mittelberg soll Standort für Energiepark werden

Trendelburg. Einen Energiepark mit bis zu neun Windkraftanlagen will der Landesbetrieb Hessen-Forst auf dem Mittelberg in der Gemarkung Sielen errichten lassen. Partner und Investor ist die Unternehmensgruppe WSB Neue Energien (Dresden).
Klemens Kahle, vom Forstamt Reinhardshagen, sowie Peter Becher und Sebastian Traub von WSB stellten das Projekt am Mittwochabend während einer Bürgerversammlung in Eberschütz vor. 40 Besucher kamen zu der Veranstaltung. In einer Stellungnahme standen die städtischen Gremien dem Standort zunächst negativ gegenüber. Auf Trendelburger Gebiet stehen bereits mehr als 20 Windkraftanlagen. Inzwischen hat die Regionalversammlung im Regierungspräsidium Kassel eine Entscheidung zur Aufnahme als Vorrangfläche getroffen.
Mit dem Projekt Mittelberg wie auch mit anderen, bereits umgesetzten, folge Hessen-Forst dem energiepolitischen Ziel der Landesregierung, sagte Kahle. Für den Mittelberg seien noch keine Anträge gestellt worden. Er wies auf die große Kosten-Nutzen-Effizienz von Windkraftanlagen hin. Räumte aber ein, dass das Landschaftsbild beeinträchtigt werde und es eine Geräuschbelastung gebe. „Deshalb muss das eigentliche Ziel sein, Strom zu sparen.“
Nachfragen aus den Reihen der Zuhörer gab es zu den Transportwegen während der Bauphase, der Weiterleitung der Energie und über den Bestandsschutz des denkmalgeschützten Grenzsteins im Waldgebiet Mittelberg. Peter Becher erläuterte die Einzelheiten des Projekts. Die Baufahrzeuge werden demnach hauptsächlich von der Seite Nordrhein-.Westfalens anrücken. Der Schutz des Grenzsteins fällt in den Zuständigkeitsbereich der entsprechenden Behörde.
Zu den Vorteilen für die Gemeinde zählten langfristig Gewerbesteuereinnahmen (Gründung einer KG in Trendelburg), Arbeitsplätze durch Wartungs- und andere Arbeiten, die bevorzugte Vergabe von Aufträgen an örtliche Baufirmen sofern sie leistungsfähig sind und der erzeugte Strom werde auch der Stadt angeboten, erklärte Becher. „Die Akzeptanz solcher Projekte steigt mit der Bürgerbeteiligung, stellte Bürgermeister Bernhard Klug fest. Die Genossenschaft sei das bestmögliche Modell. Die WSB sei für solche Pläne offen, so Becher.
Der Auftrag zur Bewertung der Verdrängung gefährdeter Tierarten wurde von der WSB an einen staatlich geprüften Gutachter vergeben, der seit Jahren mit der Unternehmensgruppe und großen Stromkonzernen zusammenarbeitet. Eine Abstimmung mit der Kommune wäre diesbezüglich wünschenswert gewesen, merkte Klug an. (ziv)