Rutsche kommt von Bad Emstal ins Freibad Veckerhagen

Weil in Reinhardshagen Projekte meist Hand in Hand gehen, soll das Schwimmbad in Veckerhagen nun um eine Attraktion reicher werden.
Reinhardshagen – Ein aufmerksamer Bürgermeister, reichlich fleißige Hände und ganz viel Interesse an einem attraktiven Schwimmbad: Weil in Reinhardshagen Projekte meist Hand in Hand gehen, soll das Schwimmbad in Veckerhagen nun um eine Attraktion reicher werden. Gemeint ist eine Rutsche, die aus dem geschlossenen Schwimmbad in Bad Emstal stammt.
Bürgermeister Fred Dettmar hatte schon 2016 davon gehört, dass die Emstaler ihre Wasserrutsche veräußern wollten. So nahm er Kontakt zu einer Gruppe im Ort auf, die dem Schwimmbad eine größere Spende zukommen lassen und sich für die Attraktivität der Einrichtung stark machen wollte. Unentschlossenheit und Bedenken seitens der Interessengemeinschaft (IG) bremsten das Vorhaben erstmal.
Rutsche kostete 500 Euro
Allerdings nur vorerst, denn vergangenes Frühjahr brachte Uwe Seeland die Rutsche wieder ins Gespräch. Von da an nahm alles seinen Lauf: Für 500 Euro wurde das 20 Meter lange Spielgerät erworben, mit vereinten Kräften in Sand abgebaut und an die Weser gebracht. „Das war gerade die erste Etappe, denn es ist gar nicht so einfach, ein solches Gerät ab- und wieder aufzubauen“, erklärte Seeland.
So berichtete er darüber, dass es unmöglich war, die Metallstützen aus den Fundamenten zu lösen. „Nach dreistündiger Bearbeitung mit dem Presslufthammer ohne Erfolg haben wir uns dazu entschieden, die Stützen abzusägen, so dass wir wenigstens einen Teil der Stahlkonstruktion wiederverwenden können“, erklärte der Projektleiter.

Erst mussten Bagger und weitere Maschinen zum Einsatz kommen, bevor das gelbe Spielgerät per Lastwagen nach Veckerhagen gebracht werden konnte.
Nach der Winterpause ging es dort weiter: Die über Jahre verdreckte Oberfläche musste aufwendig gereinigt und in einem weiteren Schritt poliert werden. Auch die notwendigen TÜV-Genehmigungen wurden eingeholt und Einmessungen getätigt.
Dort, wo jetzt eine Minirutsche für Kleinkinder steht, soll am Saisonende die neue große Rutsche aufgebaut werden. „Da 4000 Liter Wasser pro Stunde herunterfließen, brauchen wir eine starke Pumpe, für die wir ein eigenes Häuschen bauen“, ergänzte Seeland. Da die Pumpe viel Strom verbraucht, soll der Schwimmmeister sie im Auge behalten.
Rutschenpürojekt: 400 Stunden Arbeit
Bei Regen und an Vormittagen, an denen nur Schwimmer im Becken sind, soll die Pumpe abgestellt und die Rutsche geschlossen werden. „Wir wollen ja nicht unnötig Strom verbrauchen“, sagt Seeland. Bis jetzt hat die zwölfköpfige Gruppe gemeinsam 400 Arbeitsstunden in das Rutschenprojekt investiert. Aus Sicherheitsgründen will die Gruppe für einige der anstehenden Arbeiten Fachleute heranziehen – zum Beispiel für das Gießen der neuen Fundamente.
„Die Mischung muss hundertprozentig stimmen, da lassen wir lieber Fachleute ran“, sagt Seeland. Trotzdem würden sie am Ende für kleines Geld eine große Rutsche in ihrem Bad haben. Dass durch vereinte Kräfte viel Geld gespart werde, freut auch den Bürgermeister sehr: Er sei stolz, dass „sowas bei uns noch möglich ist“. (Tanja Temme)
Information
Für die finanzielle Unterstützung des Projektes hat der Förderverein ein Spendenkonto eingerichtet. Informationen dazu gibt es beim Förderverein Schwimmbäder Reinhardshagen, Telefon 0 55 44 / 99 94 30, schwimmbad-reinhardshagen.de.