Unterhaltsamer Kommersabend mit tollem Programm
Neu-Berich ist ein Hit: Ganzes Dorf feiert mit
Neu-Berich. Mit einem Kommersabend haben die Neu-Bericher ihr Fest zum 100. Geburtstag begonnen. Und der konnte sich sehen lassen. Neben der Uraufführung der Hymne „Bericher Lied“ war gute Laune mit dem Singkreis Frohsinn und den fidelen Mühlhäuser Orgelpfeifen angesagt.
Selbst Gastredner Dr. Jürgen Römer, Leiter der Stabsstelle Ländlicher Raum beim Landkreis Waldeck-Frankenberg, schmückte seine Festrede gekonnt mit lustigen Anekdoten aus Neu-Berich.
Den Bogen spannte er zwar auch in die junge Geschichte Berichs, doch er versprach, seine Zuhörer nicht mit Geschichte zu traktieren - und er hielt sich daran. Dass früher ein Schwein in Neu-Berich bei der Fleischbeschauung sechs Beine beim (Schwarz-)Schlachten hatte oder sich die Neu-Bericher Jungs zu gern mit den Külter Jungs prügelten, das und noch mehr trug Dr. Römer vor. Neu-Berich habe eine ganz besondere Geschichte, erklärte Dr. Römer verbunden mit dem Wunsch um Gottes Segen. „Mögen noch viele Generationen von diesem Dorf schwärmen“, schloss er seinen Vortrag.
Für Landrat Dr. Reinhard Kubat war es ein Vergnügen, in Neu-Berich dabei zu sein, wie er bekannte. Als die Grundlage für die Edersee-Sperrmauer geschaffen wurde, war das Ende des Dorfes Berich besiegelt. 150 Familien verloren ihre Heimat. „Das wäre so heute nicht mehr möglich. Die Enteignung ganzer Dörfer wäre heute nicht mehrheitsfähig“, sagte Dr. Kubat.
Neu-Berich: Fest zum 100. Geburtstag




Dennoch sei durch diese Umstände auch das touristische Flaggschiff Edersee geschaffen worden. Und Neu-Berich sei lebendig und vital, der Pioniergeist sei auch heute noch zu spüren. „Bewahren Sie ihre Aufbruchstimmung und ihre Heimatverbundenheit“, sagte Dr. Kubat und das muss das Stichwort für Ortsvorsteher Hans Konn gewesen sein, der da sagte: „Neu-Berich ist weltoffen, sonst gäbe es hier keinen Kölschen Ortsvorsteher.“ Konn ist Kölner. Wer es nicht wusste, hat es „jeföhlt“. Und so begrüßte Konn auf seine charmante Art viele Ehrengäste darunter Landtagsabgeordneten Daniel May, Fürst Wittekind zu Waldeck und Pyrmont und viele weitere. Die enge Verbindung zwischen Einwohnern und Bewohnern der Wohngruppen des Bathildisheim in Neu-Berich machte Stadtrat und kommissarischer Vorstand des Bathildisheims, Helmut Hausmann, deutlich. „Da wird Gemeinschaft gelebt“, sagte Hausmann stolz.
Heute: 10.30 Uhr ökumenischen Gottesdienst, ab 11 Uhr Kunsthandwerkermarkt und Programm rund um die Neu-Bericher Kirche.