Ende einer Ära in Ahnatal: Manuela Rintsch übernimmt Blumenladen von Daniel Dietzsch

Nach mehr als 55 Jahren schließt der Blumenladen der Familie Dietzsch in Ahnatal. Allerdings nur vorübergehend.
Ahnatal – Der letzte Tag wird der 31. März sein, sagt Inhaber Daniel Dietzsch. Bekannt ist das bereits seit einigen Monaten. Bei den Kunden sorgte das auch schon für traurige Gesichter. „Die Resonanz aus dem Ort war groß, sogar der Bürgermeister fragte, ob es nicht Möglichkeiten gibt“, sagt der 53-Jährige. Er habe auch nach einer Nachfolge gesucht. Doch es fand sich niemand und für Dietzsch wurde die Arbeit zu viel, wie er selbst sagt.
Doch nun hat Dietzsch gute Nachrichten: „Es gibt jetzt doch eine Nachfolgerin.“ Mitarbeiterin Manuela Rintsch wird den Blumenladen übernehmen. Vor einer Woche fragte die 51-Jährige, ob sie die Nachfolge antreten könnte. „Es wäre schade gewesen, wenn Ahnatal keinen Blumenladen mehr hätte“, sagt Rintsch, die sich mit der Selbstständigkeit einen Traum erfüllt. Und das mit ihrem Traumberuf, wie sie lächelnd erzählt: „Schon als Kind wollte ich Floristin werden.“
Blumengeschäft in neuen Händen: Mitarbeiterin Manuela Rintsch übernimmt
Gebürtig ist sie aus Fuldabrück-Dörnhagen, mit ihrem Partner zog sie vor kurzem nach Mariendorf (Immenhausen). Natürlich bringe der Schritt Unsicherheiten mit sich. Deshalb seien diesem auch intensive Gespräche mit der Familie vorausgegangen. Ihre beiden Kinder sind bereits erwachsen, und es sei einfach eine gute Gelegenheit.
„Mit dem Wissen, dass die Kunden traurig sind und hoffentlich dem Blumenladen treu bleiben, mache ich den Schritt.“ Rintsch arbeitet seit vier Jahren in der Oberstraße. „Die Kunden kennen mich und ich sie.“ Mit dem Inhaberwechsel wolle sie in den Laden aber natürlich auch ihre Persönlichkeit einbringen. Deshalb wird sie nach den Osterfeiertagen voraussichtlich eine Woche lang die Türen schließen und die Räumlichkeiten umgestalten.
Außerdem soll es neue Öffnungszeiten geben. „Dienstag bis Freitag mache ich von 9 bis 16 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr auf“, gibt die 51-Jährige einen Ausblick. Eine Mitarbeiterin hat sie noch nicht. „Aber ich möchte gerne“, sagt Rintsch.
Buchhaltung und Personal: Dietzsch selbst stand zudem nie im Blumenladen
Daniel Dietzsch freut es, dass sich jemand aus den eigenen Reihen gefunden hat und der Blumenladen auf dem Hof bleibt. Der 53-Jährige, der das Geschäft mitsamt Gartenbau von seinen Eltern übernommen hat, möchte sich ab April auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Als Gärtnermeister übernimmt Dietzsch weiterhin die Pflege von Gräbern und Gärten. Damit habe er immer noch allerhand zu tun. Immerhin 400 Gräber werden von ihm und seinen fünf Mitarbeitern gepflegt. Dietzsch selbst stand zudem nie im Blumenladen. „Ich kann überhaupt keine Sträuße binden“, gibt er zu.
Aber um die Buchhaltung und ausreichend Personal musste sich der Familienvater mit fünf Kindern kümmern. „Das sind Sachen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.“ Nun erhofft er sich weniger Arbeit und mehr Zeit. „Zum ersten Mal habe ich Ostersamstag frei.“ Zusammenarbeiten werden Dietzsch und Rintsch bestimmt. „Ich brauche auch immer Pflanzen.“ (Hanna Maiterth)