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Guntershausen: Mehr Züge in kürzeren Abständen - Anwohner beklagen Lärm

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Von: Sven Kühling

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Sorgen zunehmend für Lärm im Ort: Lange Güterzüge, die den Bahnhof Guntershausen passieren. Viele Menschen leben nicht weit von den Gleisen entfernt. © Klaus-Peter Lorenz

Erneut gibt es Kritik aus dem Baunataler Stadtteil Guntershausen an der zunehmenden Lärmbelastung durch den Bahnverkehr.

Bemängelt wird unter anderem, dass immer mehr Güterzüge in immer kürzeren Abständen den Ort an der Fulda passieren. Der seit Jahren von der Bahn angekündigte Lärmschutz lässt weiter auf sich warten. Immer wieder beklagen sich Anwohner, die teilweise nur einen Steinwurf entfernt von den Gleisen leben, über den Schall.

„Es dominiert heute der Transit-Güterverkehr in Güterzügen“, betont der Guntershäuser Bahnexperte Dr. Klaus-Peter Lorenz, der auch Vorsitzender des SPD-Ortsvereins ist.

Abstände zwischen Zügen geringer geworden

Lorenz erläutert, dass mit moderner Technik bei der Bahn die Abstände zwischen den Zügen kürzer geworden seien. „Mit einer vollkommen neuen Signalisierung kamen mehr und schnellere Güterzüge, die höheren Fahrleistungen moderner Lokomotiven verdichteten deren Abstand deutlich.“ 

Er nennt ein Beispiel für die zunehmende Lärmbelastung im Ort. „Und wenn heute leere Kesselwagenzüge den Buchberg zu schnell herunterkommen, dann findet ihre Zwangsbremsung im Ortsbereich Guntershausens statt“, sagt er. „Ein leerer Kesselwagenzug entwickelt sich in dieser Situation zu einem vielfach dröhnenden Resonanzkörper.“

Lärmschutzeinrichtungen seien geplant

Baunatals Bürgermeisterin Silke Engler (SPD) hatte kürzlich noch als Erste Stadträtin gegenüber dem Stadtparlament geäußert, dass im Bereich Guntershausen Lärmschutzeinrichtungen auf einer Länge von 1,5 Kilometer geplant seien. Lediglich ein Abschnitt auf der Strecke Kassel-Frankfurt habe im Lärmaktionsplan des Eisenbahn-Bundesamtes eine höhere Priorität als Guntershausen.

Frühestens in zwei Jahren solle mit der Planung, in fünf Jahren mit dem Bau von Lärmschutzwänden begonnen werden, sagte Engler. Weitere Erkenntnisse seitens der Bahn gebe es nicht, sagt Stadtsprecherin Susanne Bräutigam auf Anfrage.

Und so lautet das Fazit von Klaus-Peter Lorenz: „Der Bahnverkehr in Guntershausen hat sich in den zurückliegenden Jahren also radikal modernisiert“, sagt er. Jetzt müsse auch ein Lärmschutz für die Anlieger kommen – wie er in Kassel und im Norden des Landkreises seit Jahrzehnten gebaut worden sei.

Das Rathaus will jedenfalls am Ball bleiben. Gemeinsam mit den Anliegern solle jetzt besprochen werden, „was man gemeinsam unternehmen kann“, sagt die Stadtsprecherin.

Service: Der SPD-Ortsverein organisiert für Mittwoch, 16. Januar, eine Info-Veranstaltung zum Thema Lärmschutz in Guntershausen. Beginn im Gemeinschaftshaus, Lindenstraße 1, ist um 18 Uhr.

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