A 49-Brücke ist im Eiltempo gefallen – wie es jetzt weitergeht
Der Abbruch der A-49-Brücke an der Anschlussstelle Baunatal-Süd ist abgeschlossen. Experten erklären, wie die Bauarbeiten gelaufen sind und wie es weiter geht.
Baunatal – Christian Benedix kann am Dienstagmittag ganz entspannt sein. Seine Arbeiter haben an der Baustelle zum Ersatzneubau der Brücke über der Grifter Straße ganze Arbeit geleistet. „Alles läuft nach Plan“, freut sich der Bauleiter der ausführenden Firma Beck-Bau aus Eschwege (Werra-Meißner-Kreis) und bespricht mit seinen Kollegen den aktuellen Stand.
„Wir liegen gut in der Zeit“, sagt Thomas Ackermann, der bei der Autobahn GmbH des Bundes für Ingenieurbauwerke zuständig ist. Insgesamt vier Tage seien unweit der Anschlussstelle Baunatal-Süd für den Abbruch des zweiten alten Brückenteils in Fahrtrichtung Marburg an der A 49 angesetzt, der größte Teil sei schon geschafft.

A 49-Brücke bei Baunatal: Lärmschutzwände entsorgt
Zunächst wurde ein Mittelverbau errichtet, damit der Verkehr über das erste neuerrichtete Teilbauwerk geschützt weiterlaufen kann. „Das kann man sich wie eine Wand im Mittelstreifen vorstellen, die nach unten gebaut ist“, erklärt Ackermann. So hätte die Brücke ringsherum von der Erde befreit werden können, um sie dann von allen Seiten her mit dem Stemmhammer abbrechen zu können.
Die Lärmschutzwände seien schon vergangene Woche abgebaut und entsorgt worden, sie wiederzuverwenden, sei aufgrund ihres Alters nicht mehr möglich gewesen. Herausforderungen gebe es keine großen, derartige Arbeiten seien heutzutage Routine. „Wenn wir von Herausforderungen sprechen wollen, dann ist es die unmittelbare Nähe zum rollenden Verkehr“, ergänzt Benedix und spricht von Gefahren wie umherfliegenden Betonabplatzungen. Deshalb sei der Mittelverbau so wichtig.

A 49-Brücke: Noch vor Ostern soll mit Neubau begonnen werden
Zusätzlich habe man auf der anderen Seite zu einem Autohaus hin noch mit Vlies abgehangene Bauzäune aufgestellt, damit auch dieser Bereich vor Staub und umherfliegenden Splittern geschützt ist. „Alle Risiken sind, so gut es geht, im Vorfeld minimiert worden, und natürlich sind hier ausschließlich Experten am Werk, die ihr Handwerk verstehen“, sagt Ackermann, der die Baustelle immer im Blick hat. „Über den kritischen Punkt sind wir hinaus“, sind sich die Experten einig. „Der Überbau ist komplett weg, die Stützen sind abgeknabbert, wir sind auf der Zielgeraden.“
Weiter gehe es nun mit dem nächsten Teil des Neubaus. Noch vor Ostern solle damit begonnen werden. „Dabei kommt ein 20 Meter hohes Bohrgerät zum Einsatz, das wird ordentlich auffallen“, sagt Benedix.
Mit Einschränkungen sei noch eine Weile zu rechnen, so der Bauleiter, der von einer Fertigstellung des Brückenneubaus bis Ende des Jahres ausgeht. Die L 3316 (Grifter Straße) bleibe bis dahin im Baustellenbereich weiterhin gesperrt. Für Fußgänger ist der Bereich mit Abschluss der Abbruchbauarbeiten voraussichtlich ab heute Abend wieder geöffnet. (Sascha Hoffmann)