Kontakte fehlen
Sorge um Isolation Älterer - Baunataler Seniorenbeirat zu den Folgen der Pandemie
Ältere Menschen sind ganz besonders durch eine Covid 19-Infektion gefährdet. Das treibt die Senioren vielerorts in die soziale Isolation, so der Baunataler Seniorenbeirat.
Baunatal - In den Seniorenheimen gehe wegen der Corona-Auflagen vielfach der Kontakt zu Verwandten und Betreuern verloren, sagt Beiratsvorsitzender Wolfram Meibaum. „Das beobachten wir mit großer Sorge.“
Meibaum berichtet davon, dass aber auch außerhalb der Heime die soziale Anbindung Älterer enorm leide. „Wir sehen, wie wichtig die Teilhabe älterer Menschen ist“, sagt er. Die Senioren seien außerhalb von Corona “massenhaft in Vereinen vertreten“. „Häufig sind sie sogar in den Vorstaänden engagiert.“
Der Beirat selbst und die städtische Leitstelle Älterwerden böten normalerweise zahlreiche Kurse und Treffs an – etwa zum Umgang mit digitaler Medien. Schließlich sei für Senioren der Austausch über das Internet besonders schwierig.
„In der aktuellen Situation können wir keine Präsenzsitzungen durchführen“, betont der Vorsitzende. Ebenso könnten die angeschlossenen Mitgliedsorganisationen, wie etwa Awo und ASB, die ebenfalls von älteren Menschen getragen werden, ihr Engagement für die Belange der Älteren nur unzureichend wahrnehmen.
Das Engagement der Baunataler Institutionen ist auch bei der Unterstützung Älterer im Impf-Geschehen begrenzt. Laut M;eibaum werden Fahrdienste vom Landkreis und den Krankenkassen organisiert. Betroffene könnnten sich zwar telefonisch beraten lassen, sagt Meibaum. „Aber wir bieten keine Fahrten nach Calden zum Impfzentrum an. Wir empfehlen, mit der Krankenkasse Kontakt aufzunehmen.“ Die Betroffenen würden dann sogar per Taxi nach Calden gebracht.
Der Baunataler Seniorenbeirat bietet in Einzelfällen Hilfesuchenden auch die Unterstützung beim Festklopfen eines Impftermines an. „Wir haben auch schon die Registrierungen gemacht“, sagt Meibaum. Dafür sei schließlich nur die genaue Adresse der Senioren und deren Geburtsdaten vonnöten. Das Fazit des Vorsitzenden: „Engagement und Partizipation älterer Menschen sind für die Gesellschaft unverzichtbar und müssen umfassend gestärkt und gezielt gefördert werden.“
Infos und Beratung: Wolfram Meibaum, Telefon 0561-4911217; Mail: senioren-baunatal@gmx.de, Hans-Joachim Botthof, Telefon 0561-4992-152; Mail: senioren@stadt-baunatal.de (Sven Kühling)