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Von den Kindern zu den Weltmeistern: Timo Gerhold hat beim KSV Baunatal viel bewegt – Jetzt geht er

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Von: Sven Kühling

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Genießt die Atmosphäre an seinem neuen Arbeitsplatz: Zum Weltcup im Januar war Timo Gerhold als freiwilliger Helfer in der Chiemgau-Arena eingesetzt. Privat hat er im vergangenen Jahr auch das Skifahren gelernt.
Genießt die Atmosphäre an seinem neuen Arbeitsplatz: Zum Weltcup im Januar war Timo Gerhold als freiwilliger Helfer in der Chiemgau-Arena eingesetzt. Privat hat er im vergangenen Jahr auch das Skifahren gelernt. © privat/nh

Vorstandsvorsitzender Timo Gerhold verlässt den KSV Ende März und geht nach Ruhpolding. Dort leitet er ab April die Chiemgau-Arena.

Baunatal/Ruhpolding – „Mit Wintersport habe ich ja noch nie was am Hut gehabt“, sagt Timo Gerhold mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. In der Tat, für den 50-Jährigen ging es in den vergangenen 20 Jahren auch eher um das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an erste sportliche Bewegung, um Inklusion, Fitnesstrends sowie die traditionellen Sportarten.

Doch es spricht für den Vorstandschef des KSV Baunatal, dass er für eines der erfolgreichsten Wintersportzentren Deutschlands verpflichtet wurde. In Ruhpolding leitet Gerhold ab April die Chiemgau-Arena. Nicht nur die frisch gebackene Biathlon-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick ist da regelmäßig zu Gast.

Die besten Skispringer, Kombinierer und Langläufer sind laut Gerhold ständig auf den Strecken und Schanzen des Stützpunktes unterwegs. „Die Mutter von Skisprung-Weltmeister Andreas Wellinger ist meine Assistentin“, berichtet er. „Wir haben vier olympische Sportarten dort.“ Und immer im Januar müsse die GmbH einen Biathlon-Weltcup ausrichten. Da seien dann zu den etwa 20 festen Mitarbeitern über 1000 Freiwillige im Einsatz.

Verlässt den KSV Baunatal: Timo Gerhold geht nach Ruhpolding

Drei-, viermal habe er in den vergangenen Wochen bereits die Luft der Arena geschnuppert. „Es begegnet einem immer einer der Top-Athleten“, sagt er. Allerdings macht der Baunataler deutlich, dass die Förderung der Spitze künftig nur eines seiner Felder sei. „Meine Aufgabe ist es, die GmbH wirtschaftlich in die Zukunft zu führen.“ Zum Kerngeschäft gehörten eben auch die Themen Nachhaltigkeit, Schneemangel und Kostensteigerungen in vielen Bereichen.

Auslöser für den Wechsel von der Bauna an den Chiemsee waren bei Timo Gerhold familiäre Gründe. Seine heutige Frau Sina lebte in Bad Aibling nahe Rosenheim. Diese habe er bei der Heu-Ernte in Südtirol kennengelernt, erzählt der Vater zweier Kinder. „Nach zwei Jahren Fernbeziehung musste es eine Familienzusammenführung geben.“ Im vergangenen Jahr heiratete das Paar.

Gründer der Kindersportschule

Doch Timo Gerhold verlässt den KSV Ende März mit viel Wehmut. Als Gründer der Kindersportschule im KSV (von 20 Jungen und Mädchen 2004 auf heute über 600), Motor für die Einbeziehung behinderter Menschen in den Vereinsbetrieb hat Timo Gerhold nachweislich großen Anteil an der Ausrichtung des KSV. „Die gesellschaftliche Verantwortung war mir immer sehr wichtig“, sagt er.

Timo Gerhold wäre nicht Timo Gerhold, wenn er vor seinen letzten Tagen als Vorstandschef nicht auf die Zukunftsprojekte in der Sportstadt Baunatal eingehen würde. So werde es endgültig ein Outdoor-Fitness-Gelände an der Sportwelt geben. Und auch ein Trainingspark für Mountainbiker werde kommen. Für beides seien die Verträge mit der Stadt auf der Zielgeraden. Den letzten Satz richtet er an Team und Mitglieder: „Wir sind gut aufgestellt – vor allem wegen unserer jungen Führungskräfte. Es wird keine Lücke geben.“ (Sven Kühling)

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