Verzögert sich Radweg-Projekt in Baunatal weiter?

Für manchen Radfahrer wirkt sie sicher wie eine „unendliche Geschichte“: die Planung einer neuen Verkehrsführung des Radweges R 1 durch Baunatal-Guntershausen. Die zieht sich schon über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren hin. Die stark befahrene Radstrecke entlang der Fulda führt seit Jahren mitten über ein Firmenareal – samt querendem Gabelstaplerverkehr.
Baunatal – Mit der Zunahme des Radverkehrs wird verstärkt über eine neue Streckenführung in dem Baunataler Stadtteil diskutiert. Immer wieder gibt es gefährliche Situationen, zumal die Radstrecke an zwei Stellen auch über die Hauptstraße im Ort führt. Obwohl nach einem Beschluss des Stadtparlamentes im Februar dieses Jahres der Baustart vom Rathaus für eine neue Linie samt Brücke über die Bauna noch für 2023 angepeilt wurde, sind wohl die Grundstücksverhandlungen für eine neue Trasse noch nicht abgeschlossen. Das sagte Erster Stadtrat Daniel Jung (SPD) jetzt im Stadtparlament auf eine Anfrage von Edmund Borschel (Die Grünen).
„Die Planungen sind abhängig vom Grunderwerb“, erläuterte Vizebürgermeister Jung. Mit einem Eigentümer seien bereits konkrete Absprachen wegen der Streckenführung getroffen worden. Es sei aber noch ein weiterer Ankauf von Grundstücken erforderlich. „Die zur Umlegung des Radwegs R 1 benötigten Flächen sind noch nicht im Besitz der Stadt Baunatal“, betonte Jung. „Die Kaufverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.“
Bedeutet das nun wieder eine Verzögerung des Projektes? Nein, sagt Stadtsprecher Lars Koch. Erklärtes Ziel sei weiterhin, das Vorhaben 2024 abzuschließen. Der Eigenanteil der Stadt Baunatal sei auch im Doppelhaushalt 2023/2024 eingestellt. Die Zielrichtung und der Wille seien da, so Koch.
Gerechnet wird im Rathaus mit Gesamtkosten von 500 000 Euro für Weg und Brücke. Der Eigenanteil ist im Haushalt mit 100 000 Euro eingeplant. 70 bis 80 Förderung erwartet die VW-Stadt durch das Land Hessen. Außerdem habe der betroffene Firmeninhaber laut Mitteilung der Verwaltung eine Beteiligung in Aussicht gestellt.
Bei allen Varianten sei eine hochwassertaugliche Brücke erforderlich, sagte Jung in der Stadtverordnetenversammlung. „Die Eingriffe in die Natur sollen möglichst gering sein.“ (Sven Kühling)