1. Startseite
  2. Lokales
  3. Kreis Kassel
  4. Baunatal

Wohnungen statt Parkhaus: Baunatal macht Tempo

Erstellt:

Von: Sven Kühling

Kommentare

57 neue Wohneinheiten will die Wohnungsbaugesellschaft GWH in Baunatal schaffen. Das Stadtparlament beschließt dazu den Entwurf des Bebauungsplans.

Baunatal – Vier mehrgeschossige Wohngebäude mit Tiefgarage sollen auf dem Grundstück Am Erlenbach/Heinrich-Nordhoff-Straße in Baunatal im Kreis Kassel entstehen. Eine an dieser Stelle befindliche, eher unansehnliche Garagenanlage samt Rampen soll zugunsten des Wohnungsbaus abgerissen werden. „Durch die Bebauung wird die Heinrich-Nordhoff-Straße auf der westlichen Seite räumlich gefasst“, heißt es. „Es entstehen an dieser neuen Raumkante aber auch Öffnungen für Durchblicke in den geschützten grünen Innenbereich.“ Die Planung und Umsetzung erfolge über einen städtebaulichen Vertrag mit der GWH.

Die Stadt Baunatal will zudem Tempo in die Sache bringen. Das Verfahren der Nachverdichtung als „Bebauungsplan der Innenstadtentwicklung“ werde im beschleunigten Verfahren durchgeführt, heißt es aus dem Rathaus. Wann Baustart ist, konnte ein Rathaussprecher gestern gegenüber dieser Redaktion noch nicht genau sagen. Man gehe aber davon aus, dass der Abriss der Garagenanlage in diesem Jahr nicht mehr starte.

Laut GWH-Geschäftsführer Christian Wedler geht die Wohnungsbaugesellschaft von einem Bauantrag im Jahr 2024 aus. Die Bauphase liege voraussichtlich in den Jahren 2025/2026, sagt er weiter. „Unter Vorbehalt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so bleiben.“

Soll abgerissen werden: die alte Garage an der Heinrich-Nordhoff-Straße. Die GWH will an dieser Stelle vier große Wohnhäuser errichten.
Soll abgerissen werden: die alte Garage in der Heinrich-Nordhoff-Straße in Baunatal im Kreis Kassel. An dieser Stelle will die GWH vier große Mehrfamilienhäuser errichten. © Sven Kühling

Vier neue Mehrfamilienhäuser in Baunatal im Kreis Kassel – Änderungsantrag abgelehnt

Keine Chance hatte in der Parlamentssitzung ein von den Grünen gestellter Änderungsantrag. Nach dem von Martina Klein vorgestellten Papier sollten die Gebäude nach Kfw-Effizienhaus-40-Standard gebaut werden. Außerdem sollten PV-Anlagen auf die Dächer kommen und die Wohnungen komplett barrierefrei errichtet werden. Die anderen Fraktionen befürchteten bei Umsetzung dieser Forderungen eine enorme Steigerung der Baukosten für den Investor und letztendlich damit auch eine Anhebung der Kaltmieten. „Die Standards treiben die Kaltmieten hoch, und man findet keinen Investor mehr“, sagte Andreas Mock von der CDU.

Pilotprojekt der Wohnungsbaugesellschaft GWH in Baunatal im Kreis Kassel – „die Nachfrage ist enorm“.

Auch Udo Rodenberg (SPD), Sebastian Stüssel (CDU) und Rainer Oswald (FDP) hatten Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Grünen-Forderungen. Rodenberg sprach von einem „sehr schönen Projekt“, das die GWH realisieren wolle. Zudem verschwinde mit dem Parkhaus ein Schandfleck aus der Innenstadt. Egon Bader vom Seniorenarbeitskreis regte an, auf Barrierefreiheit bei den Bauvorhaben zu achten.

Am Ende stimmten dann SPD, CDU und FDP für den Entwurfsbeschluss des Bebauungsplans, die Grünen waren dagegen. (Sven Kühling)

Auch interessant

Kommentare