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Bund bewilligt Fördergeld für Breitbandausbau im Landkreis Kassel

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Von: Boris Naumann

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Glasfaser für schnelles Internet bis ans Haus: Nach über einem Jahr Wartezeit hat der Bund nun die Fördermittel für einen Ausbau in bislang völlig unterversorgten Bereichen der Kommunen Ahnatal, Bad Emstal, Baunatal, Helsa, Naumburg, Niestetal, Schauenburg, Vellmar, Wolfhagen und Zierenberg bewilligt. © Christian Ohde

Nach über einem Jahr Wartezeit hat der Landkreis Kassel nun den Förderbescheid vom Bund für einen weiteren Breitbandausbau im Landkreis Kassel erhalten.

Profitieren werden davon all jene bislang völlig unterversorgten Ortslagen der Kommunen Ahnatal, Bad Emstal, Baunatal, Helsa, Naumburg, Niestetal, Schauenburg, Vellmar, Wolfhagen und Zierenberg, die in Sachen Internetausbau bereits seit dem Jahr 2017 mit dem Landkreis Kassel zusammenarbeiten.

Noch vor einem Jahr waren 23 Ortsteile aus elf Kommunen mit von der Partie. „Inzwischen sind es weniger geworden“, sagt Landkreis-Sprecher Harald Kühlborn. Grund sei die Deutsche Glasfaser, die inzwischen in Ahnatal-Heckershausen (mit Kammerberg), in Fuldatal-Rothwesten und -Simmershausen sowie in ganz Schauenburg Glasfaserkabel verlege. „Zudem baut in Fulda-brück gerade die Telekom ein Glasfasernetz in Dennhausen, Dittershausen und Dörnhagen auf“, sagt Kühlborn.

Übrig bleiben also alle bislang unterversorgten Ortslagen, die selbst vom aktuellen Breitbandausbau der Breitband Nordhessen (Netcom als Betreiber) nicht berücksichtigt werden konnten, weil sie schon einmal vom Land gefördert wurden (Breitbandoffensive Hessen 2009 bis 2012, oft ehemalige ACO-Gebiete).

Entsprechend stellt der Bund nun für diese Bereiche 8,7 Mio. Euro für den Ausbau mit Glasfaserkabeln bis hin zu den einzelnen Wohnhäusern zur Verfügung (FTTB, engl. Fibre to the Building, dt. Glasfaser bis zum Gebäude). „Das ist zwar noch die gleiche Summe wie schon vor einem Jahr, als noch Glasfaser nur bis hin zu den Verteilerkästen geplant war“, sagt Kühlborn (FTTC, engl. Fibre to the Curb, dt. Glasfaser bis zum Bordstein). Dafür seien jetzt aber weniger Ortsteile beteiligt, so dass nun die Ausgaben insgesamt konstant blieben. „Weitere Mittel für den Ausbau in Höhe von 10 Mio. Euro kommen noch vom Land“.

Einziger Nachteil an der Situation jetzt: „Mit Blick auf den Planungsstand sind wir leider immer noch da, wo wir schon vor einem Jahr waren“, sagt Kühlborn. Soll heißen: Aktuell läuft wiederholt die Suche nach einem Fachbüro für die technische und juristische Ausarbeitung des Ausbaus. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, kann die Ausschreibung für die Auftragsvergabe an einen Netzanbieter erfolgen, der dann auch das Verlegen der Glasfaserkabel in die Hand nimmt.

„Ende 2019 werden wir wissen, welcher Netzanbieter den Zuschlag bekommt“, sagt Kühlborn. Mit den Bauarbeiten könne dann voraussichtlich im Frühjahr 2020 begonnen werden. „Bis aber alles fertig ist und die ersten Kunden das schnelle Internet nutzen können, wird es sicherlich noch bis zum Sommer 2021 andauern“.

Dafür bekommen dann aber die betroffenen Kunden – oft viele Jahre lang vom unzureichenden Funk-Internet der ehemaligen ACO gebeutelt – schnelles Internet vom Feinsten. Zum Vergleich: Beim bisherigen Ausbauziel der Breitband Nordhessen, „Glasfaser bis zum Verteilerkasten“ (FTTC), sind aktuell mit Vectoring-Hilfstechnik Datenraten von maximal 100 MBit pro Sekunde möglich. Beim Ausbauziel „Glasfaser bis zum Haus“ (FTTB) sind dagegen im Idealfall bis zu 1000 MBit pro Sekunde möglich.

Aktuell kommen an diese Übertragungsleistung nur die Deutsche Glasfaser (Espenau, Ahnatal, Fuldatal, Schauenburg) sowie die Telekom (Fuldabrück) heran. Beide Anbieter verlegen derzeit Glasfaserkabel sogar bis in die Wohnungen hinein (FTTH, engl. Fibre to the Home, dt. Glasfaser bis in die Wohnung).

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