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Er will sein eigenes Ding machen: 23-Jähriger aus Fuldatal gründet Betrieb

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Von: Josefin Schröder

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Dominik Lohn an der Frischwasserstation, die er eingebaut und installiert hat.
Dominik Lohn an der Frischwasserstation, die er eingebaut und installiert hat. © josefin schröder

Dominik Lohn ist Heizungsbaumeister und sein eigener Chef - und das mit 23 Jahren. Auf seiner Agenda: Frischen Wind ins Handwerk bringen.

Fuldatal – Was andere mit Mitte 30 angehen, hat Dominik Lohn aus Fuldatal-Ihringshausen mit 23 Jahren gestartet: Er hat sich selbstständig gemacht.

Im Oktober vergangenen Jahres entschied sich der Heizungsbaumeister „sein eigenes Ding zu machen“. Das ehemalige Kinderzimmer im Elternhaus wurde zum Büro, die Garage zum Werkzeuglager. Aktuell ist er Chef und Monteur gleichzeitig – ein Einmannbetrieb, der funktioniert. Mit seinem Unternehmen möchte er sich auf erneuerbare Energieträger wie Wärmepumpen spezialisieren. Der Handwerkermangel spiele ihm da in die Hände. Die Nachfrage sei hoch, sagt der Fuldataler. Sein erster großer Auftrag war die Badsanierung von Bekannten. Inzwischen kämen die Kunden durch Empfehlungen.

Nach seiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und der anschließenden Meisterschule, arbeitete Dominik Lohn zunächst in einem kleinen Betrieb in Vellmar. Sich selbstständig zu machen, damit wollte er eigentlich noch warten. Zu stressig, zu wenig Privatleben, dachte er. Das änderte sich, als er eine Zeit lang seinen ehemaligen Chef vertreten hat. „Dadurch habe ich eine Vorstellung bekommen, wie man eine Firma führen kann.“ Jung und dynamisch – so beschreibt er sich selber und so soll auch sein Betrieb sein. „Ich will frischen Wind in den Handwerkerberuf bringen“, sagt der junge Heizungsbauer.

Selbstständige sind jünger

Im Landkreis gibt es 2857 Handwerksbetriebe. „Die Handwerker, die sich selbstständig machen, sind in den letzten Jahren vergleichsweise jünger“, sagt Barbara Scholz, Pressesprecherin der Handwerkskammer Kassel. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Meisterprüfung seit 2004 unmittelbar im Anschluss an die Gesellenprüfung erworben werden kann, während bis 1998 fünf und bis 2004 drei Jahre Arbeit als Geselle Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung waren. jos

Privat- und Firmenleben will er trennen

Während viele Freunde noch mitten im Studium sind, ist er sein eigener Chef. Dass das nicht immer stressfrei ist, war ihm von Anfang an bewusst, so erzählt er. An lange Arbeitstage habe er sich inzwischen gewöhnt. Die Gründungsphase schildert er als schwierig: Material organisieren, Verhandlungen mit Großhändlern führen und dabei versuchen, sich als Handwerker einen Namen zu machen. Oft spricht Dominik Lohn von „wir“. Er meint damit: „Ich und die Firma.“ Dabei will er sich keinesfalls mit seinem Unternehmen identifizieren, sondern Privat- und Firmenleben streng trennen.

Ein Jahr hat sich der 23-Jährige gegeben, um seine Selbstständigkeit zu etablieren. Wenn alles gut läuft, will er vier bis fünf Mitarbeiter einstellen. „Ein familiärer Betrieb mit einem guten Miteinander“ – das ist sein Ziel. Er denkt dabei an seine Altgesellen, die ihn während der Ausbildung geprägt haben. „Tugenden wie Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Und Kunden wollen das spüren.“

Was er für ein Chef sein möchte? „Entspannt, aber ehrlich. Ein Chef, der kein Problem damit hat, sich die Hände dreckig zu machen“, sagt der Fuldataler. (Josefin Schröder)

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