Hier wird fleißig gepflückt: Erstes Erdbeerfeld öffnet heute in Calden – andere Felder brauchen noch Sonne

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – in Deutschland beginnt die Erdbeersaison. Auch auf den Pflückfeldern in der Region geht es nun langsam los.
Kreis Kassel – Schon vor ein paar Wochen gab es die ersten roten Früchte aus dem Landkreis Kassel. Dank schützender Sonnentunnel reiften sie schneller als an der frischen Luft. Wer seine Erdbeeren allerdings selbst und frisch vom Feld pflücken möchte, musste sich bis jetzt noch etwas gedulden. Nun ist es endlich soweit: Das erste Erdbeerfeld im Landkreis öffnet heute. Ein Überblick:

Das Caldener Erdbeerfeld, das von Manuel Klemme betrieben wird, ist in diesem Jahr das erste Feld, das öffnet. Ab heute können Besucher dort von 8 bis 19 Uhr pflücken. „Die Qualität der Erdbeeren ist momentan sehr gut“, freut sich der Inhaber mehrerer Obstplantagen.
Sollte sich das Wetter halten, werde die Ernte in diesem Jahr erfolgreich ausfallen. Beispielsweise starker Regen würde die Pflanzen aber beschädigen, weiß Manuel Klemme, der drei weitere Pflückfelder im Kreis Kassel betreibt. Dort würden die Früchte noch etwas Reifezeit benötigen. „Die Erdbeeren auf dem Feld in Ihringshausen brauchen noch drei bis vier Tage länger als die in Calden“, sagt er. „Die Felder in Niederkaufungen und in Baunatal-Rengershausen können wir voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche öffnen.“
Die Unterschiede bei der Reifung erklärt Klemme mit den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen der Felder. Kein Jahr sei wie das andere, sagt Klemme. Was aber wahrscheinlich bleibt wie im vergangenen Jahr: der Preis der Erdbeeren. Wie hoch dieser genau sein wird, sei noch nicht klar.
Landwirte im Kreis hoffen auf ertragreiche Erdbeerernte
Auch bei der Konkurrenz sieht es ähnlich aus. „Aktuell ist geplant, dass die Erdbeeren nicht teurer werden“, sagt Isabelle Fülling, die mit ihrer Familie in Liebenau-Zwergen ebenfalls Erdbeeren anbaut. Ihr Feld wird wahrscheinlich am nächsten Wochenende öffnen. „Das ist etwas später als im vergangenen Jahr, trotzdem noch in der Norm“, sagt sie. „Die Sträucher sehen gerade sehr vielversprechend aus. Wegen des regnerischen Wetters tragen sie viele Früchte.“ Bisher seien die Erdbeeren auch vom Frost verschont geblieben. „Wenn es jetzt länger regnet, können die Pflanzen aber faul werden“, sagt sie.
Der Naumburger Hof Römer verkauft seine Erdbeeren auf dem ein Hektar großen Selbstpflückerfeld auch etwas später als gewöhnlich. „Die Sonne hat gefehlt“, weiß Betreiberin Annika Römer. Sie rechnet damit, das Feld Mitte Juni für die Besucher zu öffnen. „Es war lange zu kalt. Das sieht man ja auch an der restlichen Vegetation in der Gegend“, erklärt sie. Der Altkreis Wolfhagen sei allerdings sowieso immer etwas später dran mit der Erdbeerernte.
Erdbeeren: Viel Regen - viele Blüten
Auch Römer schätzt die Qualität der Früchte in diesem Jahr als gut ein. „Die Blüten sind voll. Das liegt am vielen Regen“, sagt sie. Da die Erdbeerpflanzen für die Betreiber in diesem Jahr teurer geworden sind, schätzt sie, dies auch auf die Kunden übertragen zu müssen. „Dazu können wir aber noch nichts Genaues sagen.“
Ein paar Tage gedulden müssen sich auch die Lohfeldener. Das Selbstpflückfeld öffnet in einer Woche, schätzt der Betreiber Stefan Friedrich, der auch ein Erdbeerfeld in Körle hat. Einen genauen Termin könne er noch nicht festmachen. (Clara Pinto)