Wahl in Fuldabrück: Anja Hentschel (unabhängig) will Bürgermeisterin werden

Am 12. März wird in Fuldabrück ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin gewählt. Wir stellen Ihnen alle drei Kandidaten nach der Reihenfolge auf dem Wahlzettel vor. Heute die unabhängige Kandidatin Anja-Nicole Hentschel.
Fuldabrück – Einschlägige Berufserfahrung und Lebenserfahrung. Das sind zwei Qualitäten, die Anja Hentschel helfen sollen, zukünftig die Geschicke der Gemeinde zu lenken, sollte sie zur Bürgermeisterin gewählt werden.
„Durch meine Tätigkeiten als Volljuristin für das Patentmanagement der Uni Kassel habe ich verwaltungsinternes Fachwissen erlangt, das ich gut als Bürgermeisterin einsetzen könnte“, sagt die 57-Jährige aus Denn-/Dittershausen. „Ich bin es gewohnt, Situationen anzugehen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.“ Das alles will Hentschel ohne Rücksicht auf Parteizugehörigkeiten tun, weswegen sie als unabhängige Kandidatin antritt.
Der Job auf dem Chefsessel im Rathaus interessiert Hentschel bereits seit einigen Jahren. „Damals wusste ich aber, dass ich gegen Amtsinhaber Dieter Lengemann keine Chance haben werde. Jetzt, wo er nicht mehr antritt, sehe ich Platz für mich.“
Auf die Fahne geschrieben hat sich Hentschel unter anderem das Thema ärztliche Versorgung in Fuldabrück. „In Dennhausen/Dittershausen fehlt immer noch ein Hausarzt oder eine Hausärztin. Ich will weiter daran arbeiten, jemanden für den Ortsteil zu finden.“ Sie wolle sich bei Medizinern erkundigen, welche Bedürfnisse diese haben, wenn sie sich selbstständig machen wollen. „Diese Informationen könnte die Verwaltung dann bei der Suche nach einem Hausarzt nutzen.“
Ebenfalls wichtig ist ihr die Unterstützung von Gewerbetreibenden. „Ich würde mich als Bürgermeisterin aktiv darum kümmern, Fuldabrück für Firmen und Menschen, die selbstständig werden wollen, attraktiv zu machen. Zum Beispiel mit günstigen Mieten für Räumlichkeiten.“
Hentschel, die einen 26-jährigen Sohn hat und in einer Partnerschaft lebt, will die Lebensqualität in Fuldabrück auch für Familien verbessern. Eine Ferienbetreuung bis 16 Uhr und die Senkung des Essensgeldes in den Kindergärten – der Beitrag der Eltern wurde kürzlich auf 4 Euro am Tag erhöht – sind zwei ihrer Ziele.
In ihrem Wahlprogramm nennt die 57-Jährige auch das altbekannte Streitthema Bergshäuser Brücke. „Die Gemeinde hat ja nur wenig Einfluss, aber man muss trotzdem vehement für die Anliegen der betroffenen Bürger kämpfen.“ Lärmschutz an der neuen Brücke sei eines davon. „Da ich regelmäßig die Kooperationsverträge der Universität Kassel mit verhandle und dabei erfolgreich bin, sehe ich mich in dieser Hinsicht gut aufgestellt.“
Um die finanzielle Situation der Gemeinde zu stärken, würde sich Hentschel als Bürgermeisterin dafür einsetzen, wichtige Anschaffungen mit anderen umliegenden Kommunen zu teilen und Kompetenzen zusammenzuführen.
Eine große Rolle im Leben der Juristin spielt der Tierschutz. In verschiedenen Vereinen setzt sie sich seit 20 Jahren für Tiere und deren Wohl ein und hat auch selbst einen Hund aus dem Tierheim geholt. Dieser bestimmt seitdem auch ihre Urlaubsplanung. „Wir machen nur Ferien innerhalb Deutschlands, damit der Hund mitkommen kann.“ Nicht nur für Hunde hat sie eine Schwäche, auch Hasen und Kaninchen waren schon zuhauf Gast in ihrem Garten. „Hier ging es manchmal zu wie im Streichelzoo.“
Hentschel ist in Fuldabrück fest verwurzelt, hat im Gospelchor in Bergshausen gesungen, Kinderkurse für Selbstverteidigung gegeben und als Zeitnehmerin den Jugendhandball unterstützt. In ihrer Freizeit ist sie gern mit Partner und Hund in der Natur unterwegs und fährt oft Fahrrad. Sie bezeichnet sich als verantwortungsbewusst, engagiert und verlässlich. (Theresa Novak)