Dass Damm als unabhängiger Kandidat angetreten ist, „hat sich am Ende genau als der richtige Schritt herausgestellt“, sagt er. Eine Bürgermeisterwahl sei eine Persönlichkeitswahl und damit habe er punkten können.
Konkurrent Kaiser gab sich enttäuscht. „Dass es in die Stichwahl geht, überrascht mich nicht. Doch ich hätte mit ein bisschen Vorsprung gerechnet.“
Als einen möglichen Grund, warum er nicht mehr Fuldabrücker Wähler auf seine Seite bringen konnte, vermutet er sein vergleichsweise junges Alter. „Ich habe im Wahlkampf immer mal wieder gehört, dass manche mich zu jung für das Amt finden. Das ist schade.“ Auch eine eventuelle SPD-Müdigkeit bei einigen Wählern könne ein Grund dafür sein, dass im ersten Wahlgang Damm knapp an ihm vorbeigezogen ist.
Auf seinen Wahlkampf und sein Wahlprogramm blickt Kaiser indes positiv zurück. „Ich habe alles getan, was ich konnte und mich bei den Vorstellungsveranstaltungen und auch beim HNA-Lesertreff gut geschlagen.“
Kaiser war in den vergangenen Wochen der präsenteste der Kandidaten, warb unter anderem mit großen Flyern im Gemeindeblättchen. „Zuviel finde ich das nicht. Es gibt immer noch Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben. Und auch die wollte ich umfassend informieren.“
Die abgeschlagene Anja Hentschel zeigte sich am Wahlabend mit sich im Reinen. „Ich hätte mir natürlich ein besseres Ergebnis gewünscht, aber ich bereue es nicht, zu Wahl angetreten zu sein.“ Sie habe in den vergangenen Monaten viel gelernt und eine intensive Zeit erlebt, die sie nicht mehr missen wolle. „Ich bin froh, dass ich es gewagt habe und mir in der Zukunft nicht denken muss ‘hätte ich mal’.
Eine Wahlempfehlung für den 26. März gab sie auf Nachfrage ab: „Andreas Damm. Weil er über mehr Lebenserfahrung verfügt.“
Wo die Stimmen von Anja Hentschel tatsächlich hinwandern werden, wird wohl mit darüber entscheiden, wer in zwei Wochen zum Bürgermeister von Fuldabrück gewählt wird. „Ich hoffe, dass die Bürger nochmal wählen gehen und die Wahlbeteiligung sogar noch steigen wird“, sagte Kaiser.
Auch Damm wünscht sich eine höhere Wahlbeteiligung. „Bei drei neuen Kandidaten war das wirklich zu wenig.“ (Theresa Novak)