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Wahl in Fuldabrück: Andreas Damm wird neuer Bürgermeister

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Von: Sebastian Schaffner, Theresa Novak

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Andreas Damm wird neuer Bürgermeister in Fuldabrück. In der ersten Stichwahl der Gemeindegeschichte holte der 44-jährige Einzelbewerber 56,55 Prozent.

Emotionale Umarmung: Sichtlich angefasst gratulierte Steffen Kaiser (vorn) Andreas Damm zum Wahlsieg. Links im Bild Damms Ehefrau Nadine, rechts applaudiert die Fuldabrücker CDU-Landtagskandidatin Anna-Maria Schölch.
Emotionale Umarmung: Sichtlich angefasst gratulierte Steffen Kaiser (vorn) Andreas Damm zum Wahlsieg. Links im Bild Damms Ehefrau Nadine, rechts applaudiert die Fuldabrücker CDU-Landtagskandidatin Anna-Maria Schölch. © Theresa Novak

Aktualisiert 21.55 Uhr: Das Grinsen in Andreas Damms Gesicht wird im Laufe des Abends immer breiter. Wahlbezirk für Wahlbezirk kann er für sich entscheiden. Um kurz vor 19 Uhr steht fest: Er ist mit 56,55 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Fuldabrück gewählt worden. Konkurrent Steffen Kaiser (SPD) holt 43,45 Prozent.

Das Ergebnis ist um einiges deutlicher als im ersten Wahlgang vor zwei Wochen: Damals lag Damm nur mit vier Stimmen vor dem Sozialdemokraten. Die Wahlbeteiligung der Stichwahl liegt bei 55,02 Prozent. Das Ergebnis ist historisch. Noch nie gab es in Fuldabrück einen Rathauschef, der nicht Sozialdemokrat war.

Damm war als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen, was ihm während des Wahlkampfs oft negativ ausgelegt wurde, da er Fraktionsvorsitzender der CDU im Fuldabrücker Gemeindeparlament ist. Der 44-Jährige, der mit seiner Familie ins Rathaus zur Ergebnisverkündung gekommen ist, sagt, dass er sich bis zum Schluss nicht sicher gewesen sei, das Rennen zu machen. „Ich bin immer hin und her geschwankt, zwischen ,Das muss doch jetzt klappen’ und ,Es kann auch für mich nach hinten losgehen’.“ Dass er die Wahl für sich entschieden hat, freue ihn sehr: „Der Wechselwille der Wähler ist eindeutig.“

Kaiser zeigt sich enttäuscht, aber nicht besonders überrascht. „Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass die Wahl für mich nicht positiv ausgeht“, sagt er. „Aber ich habe gedacht, dass das Ergebnis etwas knapper ausfällt.“ Er habe im Wahlkampf alles gegeben und könne sich die Gründe für seine Niederlage mit einer Mischung aus „SPD-Müdigkeit bei manchen Wählern“ erklären und seinem jungen Alter, auf das er immer wieder angesprochen worden sei. „Es ist schade, dass die Wähler einem jungen, motivierten Kandidaten offenbar das Bürgermeisteramt nicht zugetraut haben.“

Der 29-Jährige sagt, er wolle und müsse jetzt seine persönlichen Konsequenzen ziehen und sich wieder voll seinem Beruf – Konstrukteur im Sondermaschinenbau – widmen. „Ich habe immer einen Plan B, den habe ich mir auch im Falle eines negativen Ausgangs für die Zeit nach der Wahl gemacht.“ Trotz großer Enttäuschung ist Kaiser als Gratulant schnell zur Stelle, umarmt den Sieger.

Bis Andreas Damm Chef des Fuldabrücker Rathauses wird, vergehen noch ein paar Monate. Bürgermeister Dieter Lengemann (SPD) bleibt noch bis 11. Juli im Amt. Er hatte für Kaiser im Wahlkampf immer wieder Werbung gemacht und hielt ihn für den geeignetsten Kandidaten. Als das Ergebnis feststeht, gratuliert er seinem gewählten Nachfolger und überreicht ihm einen Blumenstrauß.

Dieser will jetzt erst einmal seinen Arbeitgeber, der Bundeswehr, mitteilen, dass er für seinen alten Job bald nicht mehr zur Verfügung steht. Damm: „Ich werde jetzt vom Bundesbeamten zum Wahlbeamten. Ich freue mich drauf.“

Am Dienstag tagt der Wahlausschuss in Fuldabrück, um das vorläufige Ergebnis der Bürgermeisterwahl zu bestätigen. Dann ist es amtlich. (Theresa Novak)

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