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Flieger aus Fuldatal bauten die Luftrettung in Nordhausen mit auf

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Von: Bernd Schünemann

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Vor dem Rettungshubschrauber Christoph 37: von links Hans Jörg Arndt (damals Notarzt), Peter Adam und Josef Simon (Piloten), Helmut Debus und Stefan Kessler (Techniker), Gernot Schneider sowie im Cockpit Jörg Meyer (Piloten).
Vor dem Rettungshubschrauber Christoph 37: von links Hans Jörg Arndt (damals Notarzt), Peter Adam und Josef Simon (Piloten), Helmut Debus und Stefan Kessler (Techniker), Gernot Schneider sowie im Cockpit Jörg Meyer (Piloten). © Susann Adam/nh

Die Veteranen trafen sich nach 30 Jahren wieder. Der Bundesgrenzschutz aus Fuldatal baute in der ehemaligen DDR die Luftrettung per Helikopter auf.

Fuldatal – Sie haben Menschenleben gerettet, Schwerverletzte transportiert, schnelle Hilfe aus der Luft gebracht: Piloten der Bundesgrenzschutz-Fliegerstaffel in Fuldatal waren mit den Christoph-Rettungshubschraubern unterwegs. Unter anderem hatten sie nach der Wende die Luftrettungsstation im thüringischen Nordhausen mit aufgebaut. Gut 30 Jahre nach deren Gründung hatte jetzt der damalige Rettungssanitäter Dirk Erfurt seine früheren Kolleginnen und Kollegen eingeladen. Darunter waren auch mehrere Beamte der ehemaligen BGS-Fliegerstaffel aus Fuldatal.

Der Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) hatte damals den Auftrag, in den neuen Ländern das Luftrettungsnetz einzurichten, berichtet der Vellmarer Pilot im Ruhestand, Peter Adam. Dafür wurden von der Bundeswehr Bell-UH1D-Hubschrauber – bekannt für ihren typischen Fluggeräusche – gekauft, umgebaut und umlackiert. Damit standen „geräumige und zuverlässige Hubschrauber“ für die Rettungseinsätze zur Verfügung, erzählt Adam.

Fuldataler Flieger waren 14 Jahre in Thüringen im Einsatz

14 Jahre lang waren Fuldataler Piloten und Bordtechniker am Südharz im Einsatz. Eine Woche lang stand dort jeweils ein Team bereit. Dann wurde mit einer neuen Besatzung abgewechselt. Zu Beginn bereitete auch der Fuldataler BGS-Rettungsassistent Hans--Adolf Schäfer die neuen Kollegen in Nordhausen auf ihre fliegenden Einsätze vor.

Der Einladung von Dirk Erfurt folgten mehr als 20 Gäste: frühere BGS-Piloten und Techniker, Ärzte und Sanitäter, Vertreter von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und Verwaltung aus Hessen und Thüringen. Zu der „Zeitreise“ gehörte die Besichtigung der Unterkünfte und des Hangars, in dem der Hubschrauber nachts stand. Heute ist in der Halle eine Maschinenbau- und Anlagenbaufirma untergebracht. Nordhausen war als Standort ausgewählt worden, weil es dort Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen und Maschinen gab: Die Luftrettungsstation wurde zunächst auf dem Gelände der ehemaligen NVA-Fliegerstaffel errichtet. Später zog die Station an das Südharz-Klinikum um, nachdem dort Hangar, Tankanlage und Unterkünfte für das fliegende Personal eingerichtet worden waren.

Der erste Nordhäuser Rettungshubschrauber steht inzwischen als Museumsstück auf dem Gelände der Landespolizeiinspektion Nordhausen am Darrweg. Peter Adam war in seiner Dienstzeit bei Bundesgrenzschutz und Bundespolizei bei insgesamt mehr als 7000 Rettungshubschrauber-Flügen im Einsatz. (Von Bernd Schünemann)

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