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An der Gesamtschule Fuldatal haben 170 Schüler die Bundestagswahl simuliert

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Von: Sebastian Schaffner

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Zum ersten Mal in der Wahlkabine: Jolene Dinkel ist eine von 170 Mädchen und Jungen der Gesamtschule Fuldatal, die bei der Juniorwahl schon mal ausprobiert haben, wie sich so eine Bundestagswahl anfühlt. Das Equipment – von der Urne über die Stimmzettel bis zur Kabine – wurde der Schule zur Verfügung gestellt. © Schaffner

Fuldatal. Wenn am Sonntag Bundestagswahl ist, sind die Schüler der Gesamtschule Fuldatal außen vor. Dennoch haben 170 Mädchen und Jungen der Gesamtschule bereits ihr Kreuzchen gemacht – bei der Juniorwahl.

„Die Juniorwahl simuliert eins zu eins die echte Bundestagswahl“, erklärt Lehrerin Anette Schuck, „mit allem was dazugehört“. Insgesamt nehmen Schüler aus fünf Klassen der Jahrgangsstufe zehn, zwei neunte Klassen sowie alle Neuntklässler mit den Wahlpflichtkursen „Politik und Wirtschaft“ (Powi) teil. Warum die Schule sich bei der Juniorwahl beworben hat? „Weil wir damit den Meinungsbildungsprozess unserer Schüler vorantreiben wollen und sie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben üben können“, sagt die Powi- und Geschichtslehrerin.

Im Vorfeld hatten alle Teilnehmer eine offizielle Wahlbenachrichtigung erhalten, mit der sie nun, kurz vor dem echten Wahltermin, in der Schulbücherei wählen konnten. „Wer seine Benachrichtigung vergisst, muss seinen Ausweis vorzeigen – also so, wie es im echten Wahllokal auch wäre“, sagt Schuck, die im Unterricht die Test-Wahlen theoretisch vorbereitet hatte: Wie funktioniert unser Wahlsystem? Was sind Überhangmandate? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme? „Die Jüngeren wussten gar nicht, dass man zwei Stimmen hat.“

Drei Kreuze sind ungültig

Für die Wahl wurden im Lesesaal versiegelte Wahlurnen aufgebaut, der Wahlvorstand (vier Schüler, zwei Lehrer) achtet darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. „Wenn hier ein Spaßvogel drei Kreuze macht, ist der Stimmzettel ungültig“, sagt Schüler Leon Haug, der als Beisitzer fungiert, mit ernster Miene. Die Stimmzettel sind den originalen nachempfunden, also mit allen 18 in Hessen zugelassenen Parteien.

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Versiegelte Wahlurne: Auch Piet Linne (von links) hat sein Kreuzchen bereits gemacht. Leon Haug, Charlotte Gewand und Connor McLellan passen auf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. © Schaffner

„Die Wahlbeteiligung wird dem Anschein nach erfreulicherweise hoch sein, weil sich viele Schüler auf die Juniorwahl gefreut haben und echtes Interesse zeigen“, sagt Schuck.

Der Wahlvorstand zählt die Stimmzettel aus und faxt sie an die Zentrale der Juniorwahl nach Berlin. Und dann heißt es: warten bis Sonntag.

Wenn dann um Punkt 18 Uhr die ersten Wahlprognosen von ARD, ZDF und Co. schon mal die Tendenz bei der echten Wahl vorgeben, schauen auch die Schüler der Gesamtschule Fuldatal ganz gespannt auf ihre Bildschirme. Denn zeitgleich zur echten Prognose werden auf der Homepage der Juniorwahl die Ergebnisse aller Schüler-Wahlen veröffentlicht. Und dann zeigt sich auch, wer Bundeskanzler werden würde, wenn die Fuldataler Schüler tatsächlich hätten wählen dürfen.

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