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Mann prügelt seinen Nachbarn krankenhausreif: 32-Jähriger aus Fuldatal steht vor Gericht

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Von: Hanna Maiterth

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Gericht
Wegen schwerer Körperverletzung und Widerstand gegen die Polizei steht ein 32-Jähriger aus Fuldatal vor Gericht. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Wegen schwerer Körperverletzung und Widerstand gegen die Polizei steht ein 32-Jähriger aus Fuldatal vor Gericht.

Kassel/Fuldatal – In der Nacht vom 20. auf den 21. April 2022 soll er erst die Wohnungstür seines direkten Nachbarn aufgestoßen und anschließend auf den am Boden liegenden 55-jährigen Mann eingetreten haben. Er soll sich auch gegen Polizeibeamte zu Wehr gesetzt haben.

Weil der 32-jährige Berufssoldat eine psychische Erkrankung haben soll, findet vor der fünften großen Strafkammer des Landgerichts Kassel nun ein Sicherungsverfahren statt. Es wird überprüft, ob er in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wird. Laut eines vorläufigen Gutachtens soll der 32-Jährige zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sein.

Beim Auftakt ging es darum, was in dem Vier-Parteienhaus in jener Nacht passierte und wie sich der Beschuldigte zuvor verhielt. Er selbst, sein Anwalt und neun Zeugen – die Polizisten sowie vier Nachbarn – rekonstruierten die Ereignisse. Darunter der 55-Jährige, der mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste, wie er schilderte.

Drogen und Alkohol: Mann aus Fuldatal schlug Nachbarn

Ende 2021 in die Wohnung im ersten Stock eingezogen, sei der 32-Jährige durch phasenweises aggressives Verhalten aufgefallen. Die Nachbarn sprachen von Anrempeln im Flur, Drohungen und Beleidigungen und nächtlichen Störungen. Zudem steckte ein Kampfmesser in einem Balken in der Nähe seiner Wohnungstür. Der Mann sei bei der Polizei bekannt gewesen, bestätigten die Beamten. Der Vermieter, so die Nachbarn, versuchte, ihn aus der Wohnung zu bekommen.

Nach eigenen Angaben habe der 32-Jährige am Morgen vor der Tat LSD und Ketamin genommen und über den Tag eine halbe Flasche Weißwein getrunken. Gegen 0.30 Uhr habe er Türen zugeschlagen und sei durchs Treppenhaus gerannt. Der 55-jährige Nachbar habe durch die Tür Ruhe eingefordert.

Daraufhin soll der Beschuldigte „Ich töte dich“ gerufen und in zwei Anläufen die Tür eingetreten haben. Durch die Wucht sei der 55-Jährige auf den Boden gedrückt und verletzt worden. Er habe kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Erst als die 42-jährige Lebensgefährtin gegen den Beschuldigten sprang, ließ dieser ab.

32-Jähriger aus Fuldatal: Polizei mussten ihn mit vier Beamten überwältigen

Hilfe wollte der Verletzte bei dem Ehepaar unterm Dach suchen. Er wurde jedoch vorher von dem 32-Jährigen niedergeschlagen, der anschließend in seine Wohnung ging. Die alarmierten Polizisten, um das Messer wissend, versuchten, diesen festzunehmen und mussten ihn schließlich mit vier Beamten überwältigen. „Er hat Kräfte entwickelt, wie ich es schon bei Menschen in psychischen Ausnahmesituationen erlebt habe“, berichtete ein Polizeioberkommissar.

Beim Abführen habe er sich „friedlich“ verhalten, redete wirr und es wirkte, als würde er militärische Anweisungen in ein verstecktes Mikrofon sprechen. Er habe aber „nicht den Eindruck gemacht, als wären „Alkohol und Drogen im Spiel“. (Hanna Maiterth)

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