Jubiläum in Guntershausen: In die Kirche mit Hut und Spitze
Baunatal. Spitzenbesetzte Blusen, knöchellange Röcke in Pastelltönen, Dienstbekleidung mit Häubchen und farbenfrohe Etui-Kleider präsentierten die Models in der Guntershäuser Kirche. Schick und elegant durch Kaisers Zeiten war das Motto.
Den Anfang machte die Mode aus dem Jahr 1890. Anlass war das 100-jährige Bestehen der evangelischen Kirche in Guntershausen.
Margit Möller, Luisa Ebbrecht und Pfarrerin Kerstin Reinold schlenderten vor 80 Besuchern den Gang der Kirche auf und ab, lächelten in viele Kameras und zeigten, wie sich die Mode der Damen, jungen Frauen und Kinder im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat. Sonnenschirme, Hüte, lange und kurze Handschuhe rundeten die Mode ab.
„Die Kleider waren um 1890 sind sehr schön, allerdings sind die Kragen unglaublich eng“, sagte Katharina Kroll. Viel Spaß am Modeln hatten auch Carolin Woermann und Larissa Krug. „Die Stoffe sind so schwer und kratzig“, sagte Larissa. Trotzdem fühlten sich die jungen Models in den langen Ballkleidern sehr wohl.
Zu jedem Kleid gab es auch eine kleine Geschichte und historische Einblicke. Dafür sorgte Hildegund Röll, die nicht nur die Moderation übernahm, sondern auch die Schätze aus Stoff den Kleidergrößen der Models angepasst hatte.
Mode aus dem Jahr 1890




„Wir haben städtische Kleider, Kostüme und Hochzeitskleider und -anzüge geliehen bekommen“, sagte sie. Drei Wochen hat sie an den 33 Kleidungsstücken gearbeitet. Schon als Zwölfjährige schneiderte sie aus Betttüchern Kleider. „Mein erstes Kleid war sehr schief. Das hat sich aber mit der Zeit geändert“, sagte Hildegund Röll.
Aber nicht nur die Mode zu Kaisers Zeiten wurde bewundert. Auch uniformartige Jacketts und lange Hippi-Röcke machten in der Kirche die Runde.
Klaus Röll begleitete die ungewöhnliche Modenschau am Klavier mit Liedern wie „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hand“ und „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. (pgr)