Nicht nur Kirche soll im Dorf bleiben: Ahnatal will Ortskerne stärken

Mit Fördergeldern vom Land Hessen soll der Ortskerne von Ahnatal attraktiver gestaltet werden. Es geht dabei um Grünflächen und eine Fußgängerzone.
Ahnatal – Mit einer Finanzspritze von knapp einer Million Euro will Ahnatal seine Ortskerne aufwerten. Das Geld von Bund und Land will die Gemeinde mit Mitteln aus dem eigenen Haushalt nutzen.
Das Geld wird verwendet, um historische Gebäude zu sanieren, Grünflächen mehr Bedeutung zu geben und auch Wege und Straßen barrierefreier zu gestalten. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des SPD-Landtagsabgeordneten Florian Schneider hervor.
Studie
Mit dem Geld – 960 000 Euro – hat die Gemeinde viel vor. Die Planungen stehen allerdings noch ganz am Anfang, erläutert Bauamtsleiter Yakup Akcuru und zählt auf, was sich die Gemeinde vornimmt. Um zu sehen, welche Potenziale sich verwirklichen ließen, setzt Ahnatal auf eine Studie.
Sie soll Prognosen liefern, welche Straßen und Plätze wie genutzt werden. Davon erhofft sich die Gemeinde Hinweise für ein neues Gestaltungskonzept, vor allem im Blick auf Rad- und Fußwege. Auch Bürger sollen weiterhin in den Prozess einbezogen werden.
Ortskern Weimar
Umgestaltet werden soll der Bereich zwischen der Dörnbergstraße und dem alten Rathaus. Laut Akcuru fehlt es an Möglichkeiten zum Spielen für Kinder und Aufhalten für Bürger. „Wir wollen nicht nur, dass die Kirche im Dorf bleibt, sondern auch der Bäcker und der Metzger“, sagt Bürgermeister Stephan Hänes (SPD).
Auch die Überlegung einer Fußgängerzone stehe im Raum. Das Problem dabei: „Die Straße ist eine Hauptader“, sagt der Bauamtsleiter. Die geplante Studie liefere hoffentlich auch Informationen dazu.
Kita Königsfahrt
Auch die Kita-Sanierung in Weimar ist in dem Förderprogramm aufgenommen. Derzeit laufen noch Abstimmungen über eine Interimslösung für die Zeit der Bauarbeiten.
Gemeindezentrum
Ebenfalls auf dem Plan steht die Sanierung des Gemeindezentrums Heckershausen. Das Gebäude von 1969 ist in die Jahre gekommen, es muss energetisch saniert werden. Und auch die Veranstaltungstechnik sei nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Weil inzwischen Feuchtigkeit in den Bau kommt, müssen auch Fundamente trockengelegt werden.
Grünflächen
Die Gemeinde will ungenutzte Grünflächen in den Blick nehmen und sie beispielsweise mit Sitzmöglichkeiten aufwerten. Bauamtsleiter Akcuru nennt als Beispiel eine Fläche in Heckershausen am Ende der Mühlengasse an der Ahne. Eine weitere ist die Wiese mit dem alten Backhaus in Weimar gegenüber der Kita Königsfahrt. Außerdem will die Gemeinde bei Straßensanierungen mehr Bäume einplanen.
Seit 2020 ist Ahnatal im Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ – ein Nachfolger der Dorferneuerung. Die Kraft der Dörfer werde damit gestärkt, sagt Hänes. „Wir wollen investieren, damit die Menschen hier bleiben.“ Es gebe Sanierungsbedarf überall, die Förderung sei eine „gewaltige Entlastung.“ Der Zuschuss liegt bei 66 Prozent, 480 000 Euro steuert die Gemeinde aus eigener Kasse bei. (Valerie Schaub)