Niestetal stellt Bebauungsplan für 3,5-Hektar-Fläche in Sandershausen auf

Niestetal schafft Platz für neue Wohnhäuser: Die Gemeinde stellt Bebauungsplan für 3,5-Hektar-Fläche in Sandershausen auf.
Niestetal – Die Gemeinde Niestetal wird einen Bebauungsplan für das noch unbebaute Areal rund um den neuen Kindergarten in Sandershausen aufstellen (Nr. 27 „Am Teufelsberg“). Damit setzt die Gemeinde ihre Strategie fort, eher kleinere Randflächen für den Wohnungsbau zu entwickeln, anstatt großflächig neue Baugebiete auszuweisen.
Der Bebauungsplan berücksichtigt eine etwa 35 000 Quadratmeter große Fläche. Es handelt sich dabei um das noch unbebaute Areal im Karré Obelweg, Am Teufelsberg, Am Wolfsgraben und Vom-Stein-Straße sowie die Wiesenfläche östlich des Wirtschaftsweges Am Teufelsberg bis etwa 40 Meter vor die Autobahntrasse der A 7. Auch die bereits mit dem neuen Kindergarten bebaute Fläche Am Wolfsgraben zählt zum Geltungsbereich des Bebauungsplans.
Niestetal schafft Platz für neue Wohnhäuser: Bebauungsplan für 3,5-Hektar-Fläche in Sandershausen
Ziel ist es, neue Wohnbauflächen auszuweisen. Die vorhandene Siedlungsstruktur, die Verkehrsanbindungen, die Entwässerung aber auch ökologische Aspekte sollen besonders berücksichtigt werden. „Dabei orientieren wir uns an den Vorgaben des Siedlungsrahmenkonzeptes des Zweckverbandes Raum Kassel“, sagt Bürgermeister Marcel Brückmann.
So soll im Geltungsbereich künftig nur noch ökologisch und energetisch hochwertig gebaut werden dürfen. „PV-Anlagen und Dachbegrünung werden obligatorisch sein“, sagt Brückmann. Alles, was nicht im Bebauungsplan vermerkt werden könne, wie ein Verbot von Steingärten, könne später über die Kaufverträge geregelt werden.
„Wir planen, Bauplätze für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser auszuweisen“, erklärt Brückmann weiter. Auch sozialer Wohnungsbau wäre wünschenswert. Die Vermarktung solle später über die Hessische Landgesellschaft (HLG) erfolgen. Im Idealfall soll ein Durchschnitt von 35 Wohneinheiten pro Hektar erreicht werden, wobei aber wohl nicht die gesamte Fläche von rund 35 000 Quadratmetern (3,5 Hektar) genutzt werden könne.
„Vermutlich wird sich alleine aus Lärmgründen ein Großteil der Wiese zur Autobahn hin nicht bebauen lassen“, sagt Brückmann. Jedoch sei wenigstens eine Reihe von Bauplätzen direkt östlich des Wirtschaftsweges Am Teufelsberg denkbar. „Der Wirtschaftsweg Am Teufelsberg selbst soll dann auch auf zwei Fahrstreifen verbreitert werden – nicht zuletzt auch wegen des neuen Kindergartens, der einiges an Bring- und Abholverkehr verursachen wird“, sagt Brückmann (HNA berichtete).
Nötige Untersuchungen: Verkehrsgutachten, Entwässerungsgutachten, Lärmgutachten
Überhaupt stünden zunächst noch einige Untersuchungen an, um grundlegende Voraussetzungen für weitere Planungen zu erhalten. Dazu zählt unter anderem ein Verkehrsgutachten, ein Entwässerungsgutachten und ein Lärmgutachten. „Der Autobahnlärm wird der limitierende Faktor für eine Bebauung in Richtung der Autobahn sein. Kann sein, dass wir dort nur eine Mischfläche oder eine Gewerbefläche mit stillem Gewerbe ausweisen können“, sagt Brückmann.
Auch die Entwässerung sei ein Problem, da die Kanalisation bergabwärts im Ortskern Sandershausen schon alt und möglicherweise auch nicht ausreichend genug dimensioniert sei, um eine komplette Bebauung der 35 000 Quadratmeter weiter oberhalb zu ermöglichen.
Nicht zuletzt sei der Verkehr in den Blick zu nehmen, wobei an dieser Stelle die vorhandene Infrastruktur wohl keine Probleme bereiten werde. „Anlieger verursachen deutlich weniger Verkehr als zum Beispiel der neue Kindergarten am Wolfsgraben.“
Auch werde noch einmal geschaut, wie sich der Platzbedarf auf dem Kindergartengelände entwickele und ob vor allem der in den Hang hineingebaute Innenhof auf der Nordseite platzmäßig ausreiche. „Auch hier müssen wir uns die Möglichkeit einer Nachjustierung offen halten“, sagt Brückmann. Entsprechend angepasst werde sich dann weiter hangaufwärts die Parzellierung und die Verkehrserschließung gestalten. (Boris Naumann)