Bemüht um die Belange der Bürger: Ein neuer Ortsvorsteher in Schauenburg

Ein Mann, der sich um die Bürger und ihre Anliegen kümmert: Alfred Gonschorowski ist neuer Ortsvorsteher von Schauenburg-Hoof im Kreis Kassel.
Schauenburg – Wer kann sich besser in die Bürger eines Dorfes hineinversetzen, kennt deren Sorgen und Bedürfnisse eher als ein Mann, der vor 68 Jahren in eben jenem Ort geboren wurde, bis heute dort lebt, 30 Jahre für die Gemeinde arbeitete und Mitglied in mehreren Vereinen ist?
Wohl kaum jemand. Auch deshalb ist Alfred Gonschorowski prädestiniert für das Amt des Ortsvorstehers von Hoof, das er seit Anfang des Jahres bekleidet. Ein Ehrenamt, das es im Altkreis Kassel nur noch in Schauenburg gibt.
Kreis Kassel: Schauenburg hat einen neuen Ortsvorsteher
„Ich kenne das halbe Dorf und viele hier kennen auch mich“, sagt Gonschorowski. Als Hausmeister kümmerte sich der gelernte Gas-Wasser-Installateur jahrzehntelang unter anderem um Instandhaltungen von Kindergärten, Dorfgemeinschaftshäusern und der Schauenburghalle sowie diverse Beschaffungen und die gesamte Putzkolonne der Gemeinde.
Auch ist er seit vielen Jahren aktives Mitglied im Sozialverband VdK. Im Ruhestand engagiert er sich nun weiterhin, wenn auch auf andere Weise, in seinem Heimatort. „Ob kaputte Straßenlichter, die Organisation von Festen oder Bauangelegenheiten – die Menschen sprechen mich wegen ihren kleineren und größeren Anliegen an.“
Man sollte Spaß an Kontakt haben – stur durchs Dorf laufen ist nicht angesagt.
Diese Themen bringt Gonschorowski wiederum dann in den Ortsbeirat ein – und vermittelt zur Gemeindeverwaltung. Erich Schmidt, Willi Klein, Ursula Gimmler, nun Michael Plätzer: „Ich hab hier vier Bürgermeister erlebt und zu allen einen guten Draht.“
Der alltägliche Kontakt zur Bevölkerung sei sehr wichtig. „Ich bin für alle Menschen im Dorf da – über alle Parteien, Vereine und Generationen hinweg.“ Der Senior versteht es als seine Aufgabe, einen engen Kontakt zu den Kindergärten, dem Hospiz, den Vereinen und der Kirchengemeinde zu halten, diese zu vernetzen und sofern möglich zu unterstützen.
Alfred Gonschorowski kümmert sich nun um die Belange der Bürgerinnen und Bürger in Hoof
„Wir sind eine gute Gemeinde, die Leute beteiligen sich am sportlichen und kulturellen Leben in unserem schönen Dorf und auch in den anderen Ortsteilen.“ Zu denen und ihren Ortsvorstehern bestehe ein reger Austausch. „Früher dachte man hier nur bis zum Burgberg, heute herrscht mehr Zugehörigkeitsbewusstsein.“
Streit schlichten müsste er dagegen nur selten. „Dafür gibt es Schiedsleute und Ortsrichter, die sind darin ausgebildet.“ Im Zweifelsfall vereine er die Konfliktparteien und appelliere an die Vernunft. „Ich sage immer, tut anderen nicht, was ihr nicht für euch wollt.“
Wir sind eine gute Gemeinde, die Leute beteiligen sich am sportlichen und kulturellen Leben in unserem schönen Dorf und auch in den anderen Ortsteilen.
Was man für das Amt braucht? „Zunächst schadet gesunder Menschenverstand nicht“, sagt der Ortsvorsteher. „Man muss mit allen Leuten reden können und sollte Spaß an Kontakt haben – stur durchs Dorf laufen ist nicht angesagt.“ Doch stehe und falle alles mit der Unterstützung der Familie.
Der Vater zweier Söhne feiert nächstes Jahr Goldene Hochzeit. „Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre all dies nicht möglich.“ Sie begleite ihren Mann auch ab und zu auf seinen Runden durchs Dorf. (Raphael Digiacomo)
Vertreter der Bürger
Die Bürger einer Gemeinde können Ortsbezirke bilden und als deren Vertreter Mitglieder in Ortsbeiräte wählen. Deren Anzahl hängt von der der Einwohner ab – in Hoof sind es sechs. Diese wiederum wählen aus ihren Reihen den Ortsvorsteher. Er ist zu allen für den Bezirk relevanten Themen zu hören und hat ein generelles Vorschlagsrecht. Zudem muss der Ortsvorsteher zu Fragen Stellung nehmen, die von Gemeindevertretung oder -vorstand vorgelegt werden. (rdg)