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Das Becken bleibt vorerst leer: Zukunft des Sportbads Baunatal ist unklar

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Von: Raphael Digiacomo, Sven Kühling

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Ist sanierungsbedürftig: Das Sportbad in Baunatal ist aufgrund von Energiesparmaßnahmen seit Ende Oktober geschlossen. Die Stadt würde die Anlage wohl gerne an die wassersporttreibenden Vereine abgeben. Archivoto: Peter Dilling/nh
Ist sanierungsbedürftig: Das Sportbad in Baunatal ist aufgrund von Energiesparmaßnahmen seit Ende Oktober geschlossen. Die Stadt würde die Anlage wohl gerne an die wassersporttreibenden Vereine abgeben. © Dilling, Peter

Die Zukunft des Sportbads in Baunatal ist weiterhin ungewiss. Ein Gespräch zwischen Stadt und Vereinen soll nun Klarheit bringen. Könnten die Vereine das Bad übernehmen?

Baunatal – Wie geht es mit dem Sportbad in Baunatal weiter? Die Anlage im Aqua-Park ist aufgrund der Gasmangellage seit dem 31. Oktober 2022 geschlossen. Seit Jahren gibt es zudem Diskussionen wegen eines Sanierungsstaus.

Mit dem Doppel-Haushalt 2023/24 beschloss das Stadtparlament kürzlich, dass der Magistrat gemeinsam mit den schwimmsporttreibenden Vereinen ein Konzept zum Weiterbetrieb in Trägerschaft der Vereine entwickeln soll. Doch ist eine solche Variante überhaupt realistisch? Wir hörten uns bei den Vereinen um.

Energiesparen und Haushaltsdebatte: Zukunft des Sportbads im Aquapark Baunatal ist unklar

Schon Einiges passiert: Teile des Aqua-Park-Daches wurden bereits neu abgedichtet. Problematisch war der Übergang von den Folienkissen (rechts) zur übrigen Konstruktion. Im Hintergrund ist das Sportbad zu sehen.
Das Freizeitbad im Aquapark Baunatal. Im Hintergrund ist das Sportbad zu sehen. © Sven Kühling

Noch sehen die Vereinsfunktionäre jedenfalls große Fragezeichen bei den aufkommenden Fragen. Im Vorfeld der Haushaltsberatungen habe es noch kein Gespräch zwischen Rathaus und Vereinen zu dem Thema gegeben, sagen Stefan Krämer, 2. Vorsitzender der SG ACT Baunatal, und Gunnar Ranft von der DLRG einhellig.

„Wir wissen gar nichts“, so Ranft. Das bestätigte auch Wolfgang Liepold von der Tauchabteilung des KSV Baunatal. Am kommenden Dienstag (28.02.2023) solle es nun einen Termin mit den Verantwortlichen beider Seiten geben.

„Wir werden zuhören“, so Krämer. „Wir werden unvoreingenommen in das Gespräch reingehen“, sagt auch Gunnar Ranft. In welchem Umfang eine Kostenbeteiligung für die Sanierung des maroden Bades möglich wäre, dazu sagen beide offiziell allerdings nichts.

Kreis Kassel: schwimmsporttreibende Vereine sollen Sportbad Baunatal übernehmen

Hinter vorgehaltener Hand ist aus den Kreisen der Sportvereine jedoch zu hören, dass eine Übernahme aufgrund der zu erwartenden finanziellen Belastungen kaum infrage komme.

„Unsere Mitgliedsbeiträge von 4 Euro monatlich reichen für diese Ausgaben nicht“, teilte Ralf Barth, Abteilungsleiter der Tauchsparte des KSV Baunatal, mit. Das Sportbad sei in die Jahre gekommen und bei einer defekten Umwälzpumpe kämen zusätzliche Kosten auf die Vereine zu.

Sportbad Baunatal: Weder Sanierung noch Neubau wären finanziell zu stemmen

Stefan Krämer sagt nur, dass er mit 25 Millionen für einen Neubau und mindestens 10 Millionen für eine Sanierung der alten Anlage rechne. Kritiker aus den Reihen der Vereine befürchten, dass die Stadt das Sportbad aufgrund eines zu hohen Kapitalbedarfs endgültig schließen wolle. Das würde den Tod der Schwimmabteilungen bedeuten, sagen sie.

Ranft berichtet von Modellen aus Südhessen, wo Vereine tatsächlich den Betrieb von Bädern übernommen hätten. „Diese waren aber in Ordnung“, so der DLRG-Vorsitzende. „Hier wissen wir jedoch nicht, was auf uns zukommt.“

Müssen umziehen: Auch die Rettungsschwimmer der DLRG müssen ins Freizeitbad umziehen und können nur noch eingeschränkt trainieren. ARCHI
Müssen umziehen: Auch die Rettungsschwimmer der DLRG mussten ins Freizeitbad umziehen und können nur noch eingeschränkt trainieren. © Steph Dittschar

Übrigens: Recht positiv bewertet Ranft die Übergangslösung aufgrund der Energiekrise mit Trainingszeiten für die DLRG im Freizeitbad. „Das hat sich ganz gut entwickelt“, sagt er. Allerdings seien Wettkämpfe der Lebensretter im Freizeitbad nicht möglich. „Da fehlen beispielsweise die Startblöcke.“ (sok, rdg)

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