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Katzen in Not ein Zuhause geben - Kaufungerin bietet Pflegestelle an

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Von: Moritz Gorny

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Elke Hilger liebt es, Katzen um sich herum zu haben. Hier ist sie mit Kater Aslan zu sehen, eines ihrer eigenen Tiere. Ihre Pflegekatzen waren beim Besuch zu scheu für ein Foto. © Moritz Gorny

Elke Hilger ist eine von mehreren Pflegestellen des Tierschutzvereins Hand und Pfote in Lohfelden. Dieser sucht weitere davon für Tiere in Not.

Kaufungen/Kreis Kassel – Haustiere gehören für Elke Hilger einfach dazu. Dass die 70-Jährige aus Niederkaufungen seit einem halben Jahr auch herrenlosen Katzen hilft und ihnen ein Zuhause bietet, ist aber reiner Zufall. „Als ich im vergangenen Sommer nach Hause kam, war außen am Fenster des Treppenhauses eine verängstigte Katze, die drohte, runterzuspringen“, sagt Hilger. Mit ihrer Nachbarin habe die 70-Jährige den Tierschutzverein Hand und Pfote Lohfelden gerufen, um dem Tier zu helfen.

„Als die Vereinsvorsitzende Melanie Hättig hier war, habe ich gemerkt, wie viele Notfall-Anrufe sie in der kurzen Zeit bekam. Da wollte ich helfen.“ Hilger habe schließlich als Rentnerin viel Zeit. Gesagt, getan: Die Kaufungerin bot ihre Hilfe an und wurde im Nu zur Pflegestelle für Katzen. Auch jetzt sucht der Verein laut Melanie Hättig wieder Pflegestellen. Was es heißt, die Tiere bei sich aufzunehmen, erklärt Elke Hilger. „Die Tiere sind einige Wochen bei mir. Ich versorge sie, gehe mit ihnen zum Tierarzt und spiele mit ihnen.“

Pflegestelle sein heißt aber auch, sich auf Unvorhergesehenes einstellen: „Ich bekam eine Katze namens Maya. Der Tierarzt fand heraus, dass sie in wenigen Tagen Junge bekommen würde.“ So hatte Hilger kurz darauf nicht eine, sondern fünf weitere Katzen – zusätzlich zu ihren eigenen Tieren, Maine-Coon-Kater Aslan und -Kätzin Shira. Eine spannende Zeit: „Ich habe ein paar Wochen auf meinem Sofa geschlafen, damit Maya ihre Kleinen in Ruhe im Schlafzimmer großziehen konnte. Sie hätte wegen meiner Katzen keine Ruhe gehabt.“

Die fünf Kleinen kamen durch, wenn auch eines der Tiere anfangs sehr schwach war. „Bei mir soll keine Katze sterben. Sie kommen aus dem Elend, jetzt soll es ihnen gut gehen.“ Hilger nahm sich also Zeit für die Katzenbabys, spielte mit ihnen. „Wichtig ist, dass sie sich von Anfang an Menschen gewöhnen.“

So plötzlich, wie Hilger Katzenmutter wurde, musste sie auch wieder Abschied nehmen. „Das gehört dazu. Wenn sie alt genug sind, geben wir die Katzen an Menschen ab, bei denen sie hoffentlich ein schönes Zuhause haben.“ Klar, dass auch manche Träne kullert – „die Tiere wachsen mir schon ans Herz“.

Doch viel Zeit, den Tieren nachzutrauern, habe Hilger nicht. „Sind die einen weg, kommen die nächsten.“ Elf Katzen habe sie bislang in Obhut gehabt. „Ich helfe nicht nur den Tieren, sondern tue auch etwas gutes für mich. Sie aufwachsen zu sehen, ist was fürs Herz.“

Hand und Pfote ist nun auf weitere Pflegestellen angewiesen. „Wir suchen Leute, die sich vorstellen können, Fundkatzen für mehrere Wochen bei sich aufzunehmen“, sagt Vereinsvorsitzende Melanie Hättig. Wichtig: Die Katzeneltern auf Zeit müssen nichts selbst bezahlen: „Wir statten sie mit allem aus, was sie für die Tiere brauchen und bezahlen auch die Arztbesuche“, betont Hättig.

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