Lohfelden erhöht die Kita-Beiträge

Bürgermeister Uwe Jäger spricht von moderater Anpassung
Lohfelden – In Lohfelden werden die Kostenbeiträge für die Kindertagesstätten steigen. Ebenso wird in den Kitas das Verpflegungsentgelt angehoben. Darauf einigte sich die Lohfeldener Gemeindevertretung im Zuge ihrer Sitzung am Donnerstag mit großer Mehrheit. Allein Stefan Wetterau, Fraktionsvorsitzender der Grünen, lehnte den Satzungsentwurf ab.
Grund: Die Anhebung treffe vor allem einkommensschwache Familien, die besonders stark von den jüngsten Preissteigerungen betroffen seien. „Ohne Wahlmöglichkeit werden diese Familien nun dazu gezwungen, diese Mehrkosten in Kauf zu nehmen“, sagte Wetterau.
Dagegen bewerteten Bürgermeister Uwe Jäger wie auch die SPD-Fraktion die neuen Beitragssteigerungen als „moderate Anhebung“. „Es ist der Versuch, die Beiträge an die überall steigenden Kosten anzupassen“, sagte Jäger. Doch selbst mit diesen Anhebungen ließen sich die explodierenden Kosten in der Kinderbetreuung nicht auffangen. Tatsächlich hatte der Kostendeckungsgrad zuletzt bei 51,28 Prozent gelegen. Die Gebührensatzung war zuletzt im Jahr 2018 angepasst worden. Das wurde beschlossen:
U-3-Betreuung: Die U-3-Beiträge werden in zwei Stufen zum 1. August 2023 sowie ein Jahr später zum 1. August 2024 um jeweils 10 Cent pro Betreuungsstunde angehoben. Eine Betreuungsstunde kostet dann statt der bisherigen 2,50 Euro ab August 2,60 Euro sowie ab August 2024 2,70 Euro. Weiterhin werden – stufenweise gekoppelt an die Einkommenskraft der Eltern – Ermäßigungen beantragt werden können.
Ü-3-Betreuung: Die Ü-3-Beiträge werden in vier Stufen angehoben – zunächst zum 1. August 2023 um 20 Cent pro Betreuungsstunde. In den Jahren danach – jeweils zum 1. August 2024, 2025 und 2026 – beträgt die Anhebung dann nur noch jeweils 10 Cent pro Betreuungsstunde. Das heißt: Eine Betreuungsstunde, die aktuell noch 1,50 Euro kostet, wird nach dem 1. August 2026 genau 2 Euro kosten. Auch hier wird es weiter Möglichkeiten für Ermäßigungen geben.
Verpflegungsentgelt: Zurzeit beträgt das Verpflegungsentgelt 3,50 Euro pro Essen beziehungsweise 70 Euro pro Monat. Weil der Zulieferer schon im Sommer 2022 die Preise erhöht hat, wird nun auch die Gemeinde Lohfelden nachziehen. So wird ab August ein Essen 4 Euro kosten, beziehungsweise die Verpflegung pro Monat 80 Euro. Trotz dieser Anhebung werden nach wie vor nur 66 Prozent der Kosten abgedeckt. Die Gemeinde wird daher ab August weiterhin jedes Essen mit 2,04 Euro bezuschussen.
Kita-Bereitschaftsdienst: Ein Bereitschaftsdienst wird an Brückentagen und in den Schließzeiten im Sommer für berufstätige Eltern angeboten. Die Eltern zahlen die Betreuungsgebühr für 12 Monate im Jahr durchgehend, also auch für die Schließzeiten. Die Eltern müssen ihren Bedarf am Bereitschaftsdienst bindend anmelden. Wenn ein angemeldeter Platz nicht in Anspruch genommen wird, wird ab August ein Ausgleich in Höhe von 30 Euro pro Tag verlangt (bislang 12 Euro). Grund ist, dass der Gemeinde durch die Bereitstellung von Personal hohe Kosten entstehen. Bei krankheitsbedingter Abwesenheit des Kindes muss dieser Ausgleich nicht entrichtet werden.
Beschlossene Sache ist auch die Anhebung der Eintrittsgelder für das Lohfeldener Freibad am Waldauer Weg 9. So wird eine Einzelkarte künftig 4,50 Euro statt 4 Euro kosten (Abendtarif 3,50 Euro statt 3 Euro). Eine Saisonkarte schlägt fortan mit 80 statt mit 70 Euro zu Buche, eine Zwölfer-Karte mit 45 statt mit 40 Euro. Ermäßigte – darunter Kinder ab 7 Jahre, Jugendliche, Schüler, Studenten und Bundesfreiwillige – zahlen künftig 3,50 Euro statt 3 Euro. Kinder bis 7 Jahre müssen nach wie vor keinen Eintritt zahlen. Eine Standard-Familien-Saison-Karte kostet künftig 90 Euro statt 80 Euro.
Die neue Satzung wird zur kommenden Freibadsaison in Kraft treten. Die Anhebung der Eintrittspreise wurde seitens der Verwaltung mit allgemeinen Preissteigerungen und erheblichen Neuinvestitionen begründet (Erneuerung von technischen Anlagen, Durchschreitbecken, Wellenrutsche, Hüpfkissen, Reinigungsroboter). Selbst nach der Erhöhung der Eintrittspreise wird der Kostendeckungsgrad nur 33 Prozent erreichen.