Auch die CDU steht der Abschaltung kritisch gegenüber: Sie möchte in der nächsten Gemeindevertretersitzung am 25. Mai die umgehende Einstellung der nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung beantragen, teilt Fraktionsvorsitzender Domink Haferburg mit.
„Dies haben wir in Form eines Dringlichkeitsantrages an den Vorsitzenden der Gemeindevertretung eingebracht, somit entfällt eine mindestens vierwöchige Beratungszeit“, schreibt er. Auch wegen der „peinlichen Hinweise“ der Verwaltung an die Bürger, eine Taschen- oder Stirnlampe mitzunehmen, sehe es die CDU als dringend notwendig an, die Abschaltung mit dem Antrag umgehend zu beenden.
„Die Energieeinsparverordnung der Bundesregierung aus 2022 ist am 15. April ausgelaufen und die Verwaltung fängt jetzt erst mit diesen Energieeinsparmaßnahmen an? Dies ist eindeutig acht Monate zu spät und der Effekt zum jetzigen Zeitpunkt ist fraglich“, findet Haferburg. Weiterhin wolle die CDU, durch dunkle Straßenzüge, bei den Bürgern kein Gefühl der Unsicherheit in Lohfelden schaffen.
Auch die SPD-Fraktion ist für das Ende der Nachtabschaltungen in Lohfelden. „Als am 18. Oktober 2022 der Beschluss zur Nachtabschaltung im Gemeindevorstand getroffen wurde, gab es durch die Gasmangellage die rechtlichen Grundlagen dafür“, argumentiert Fraktionsvorsitzende Katrin Schmidt.
Da diese Rechtsgrundlage mit dem Ende Energiespar-Verordnung (EnSikuMaV) im April aber wegfiel, sei es aus SPD-Sicht völlig legitim, dass die Gemeindevertretung sich nun diesem Thema annimmt.
Die Lohfeldener Grünen sind anderer Meinung: „Grundsätzlich ist die Abschaltung der Straßenbeleuchtung sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll“, teilt Fraktionschef Stefan Wetterau mit. Natürlich gebe es noch die Sorge, dass sich die Menschen nachts unsicher fühlen, wenn sie zu Fuß unterwegs sind.
Dennoch halte es die Fraktion für sinnvoll, die Nachtabschaltung aufrecht zu erhalten. „Vielleicht sollte man diese aber nur von Sonntag bis Donnerstag ausführen, um den Menschen am Wochenende die Sicherheit zu geben, die sie benötigen“, schlägt er vor.
Am wichtigsten sei es aus Grünen-Sicht jedoch, Erfahrungswerte zu sammeln. „Erst nach einem Jahr sollte man sich eine abschließende Meinung hierzu erlauben“, findet der Fraktionsvorsitzende. Sollten in der Zwischenzeit Probleme in der Sicherheit auftauchen, müssten diese natürlich kurzfristig angegangen werden. (Clara Pinto)