Tausende Besucher bei Truck-Show am Lohfeldener Rüssel

Lastwagen in einem anderen Licht: Die gab es am Wochenende am Lohfeldener Rüssel zu sehen. Gekoppelt war die Veranstaltung der Trucker an eine Spendenaktion für krebskranke Kinder.
Lohfelden – Wenn sich Lastwagen auf den Autobahnen ein sogenanntes „Elefantenrennen“ liefern, bei dem ein Lkw mit nur etwas schnellerer Fahrt seinen Kollegen überholt, sind sie bei Autofahrern nicht so beliebt. Werden die Fahrzeuge allerdings ausgestellt, sind aus der Nähe zu sehen, und man kann mit den Fahrern über deren Berufsalltag ins Gespräch kommen, ist das Interesse groß. So war es auch bei der zehnten Truck-Show am Rasthof Lohfeldener Rüssel. Mehr als 350 Fahrzeuge aus ganz Europa gab es dort zu bewundern.
Es ist jedes Jahr ein großes Spektakel mit Tausenden von Besuchern auf dem weitläufigen Gelände auf dem Rüssel. Auf die Beine gestellt wird es von einem rund 30-köpfigen Team um die Organisatoren Mike Lawson, Kai Müller, Robert Mahrle, Timo Scheufler und Marco und Nele Hofmann. Zu finden sind neben den Fahrzeugen alles rund um den Lkw-Betrieb. Zubehör wie Bekleidung, Käppis, T-Shirt und Aufkleber buhlt mit Kaffeemaschinen, Navigationsgeräten und Werkzeug um Kunden.

Für das leibliche Wohl sorgen Pommes frites aus den Niederlanden, ein Cocktailstand, Kaffee und Kuchen. Aus ganz Europa kommen die Fahrer angereist, um ihre zum Teil liebe- und kunstvoll lackierten Fahrzeuge vorzustellen. Schnell kommt man mit ihnen ins Gespräch. Man gibt sich aufgeschlossen – Liebhaber unter sich.
Auch Michael Palm und Gören Svensson, die aus Trelleborg in Schweden angereist waren, laden Besucher zu einem Getränk ein. Ihr Lkw-Auflieger sieht ungewöhnlich aus. Auf den ersten Blick wie eine fahrbare Sauna, mit Schornstein und aus Holz. Die Verbindung vom Zugwagen zu dem Aufleger besteht aus einem Holzboden und darauf sitzen die beiden Männer in der warmen Mittagssonne wie auf einer Terrasse. „Wir sind mit Mike Lawson seit vielen Jahren befreundet“, erzählt Palm. „Wenn möglich, kommen wir gerne jedes Jahr, und haben viel Spaß mit den Besuchern und unseren Kollegen aus vielen Ländern.“

Der Auflieger entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Wohn- und Schlafzimmer. Zwei Betten, Dusche, Herd, Ofen und ein Sofa zieren den Raum, das Sofa dient als Schlafgelegenheit.
Einen guten Überblick über das komplette Ausstellungsgelände bekommt man, wenn man sich in einem Lastenkran mit Personengondel 25 Meter in Höhe hieven lässt. Schwindelfrei sollte man sein, bei leichtem Wind schaukelt die Gondel nur sanft. Einige Minuten kann man den Blick über das Gelände genießen, man sieht bis zum Herkules und über die Söhre.
Die fünf Euro, die das kleine Abenteuer kostet, wandern genauso wie alle anderen Spenden von Firmen und Besuchern in einen großen Topf.
Bereits am ersten Tag kamen über 53 000 Euro zusammen, die – wie jedes Jahr – an den Verein für krebskranke Kinder Kassel gespendet werden.