Hessisches Kutschen- und Wagenmuseum zeigt einen Dengelstock für den Einsatz im Freien
Hessisches Kutschen- und Wagenmuseum: Ein Mini-Amboss zum Mitnehmen
Lohfelden. „Raten Sie mal, was das ist“, fordert Horst Fehr die Besucher des Kutschen- und Wagenmuseums in Lohfelden-Crumbach auf. „Das ist ein Pflanzholz oder ein Gerät zum Töten von Vampiren“, wird zunächst scherzhaft vermutet, dann aber wieder verworfen, da das gezeigte Teil nicht aus Holz gedrechselt, sondern aus Eisen geschmiedet wurde.
Nachdem der Museumsleiter aufgefordert wird, das geheimnisvolle Werkzeug bei der Fernsehsendung „Dings vom Dach“ einzureichen, in der die Verwendung historischer Gerätschaften herausgefunden werden muss, verrät er schließlich die Lösung.
Es handelt sich um einen kleinen Amboss, der auch Dengelstock genannt wird. „Wenn Sie mit der Sense mähen, wird diese nach einiger Zeit stumpf“, erläutert Horst Fehr. Um sie zu schärfen, wird der schneidende Teil des Sensenblattes gedengelt, wieder dünngeklopft.
Mit dem Mini-Amboss und einem passenden Dengelhammer ist dies auch ohne den oftmals weiten Rückweg in die Werkstatt möglich. Das Wichtigste am Dengelstock ist die kleine Auflagefläche oben. Seitlich davon hat der Schmied sein Meisterzeichen, das aus drei Punkten besteht, angebracht.
Damit das Gerät Halt im Boden findet, wird es mit der Spitze bis zu den Eisenschnecken in die Erde gerammt. Sie verhindern, dass der Amboss sich beim Dengeln noch weiter in den Boden bohrt. Abschließend wird die Sense dann mit einem Wetzstein geschärft.
Beim Quiz „Dings vom Dach“ war Horst Fehr übrigens bereits erfolgreich. Dass das gezeigte Gerät ein Wurzelsprengapparat ist, fand das prominente Rateteam damals nicht heraus. Ob er den Dengelstock ebenfalls einreichen wird, will sich der Museumsleiter noch überlegen.
Hessisches Kutschen- und Wagenmuseum, Friedrich-Ebert-Ring 14, Lohfelden-Crumbach, jeden ersten Sonntag im Monat 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung, Tel. 0561/51 68 94, Internet: www.kutschenmuseum.de