Nadelbäume leiden unter Dürre
Landkreis Kassel: Trotz Trockenheit noch genügend Weihnachtsbäume
Überall ist davon die Rede, dass es den Bäumen schlecht geht: Trockenheit und Borkenkäfer machen ihnen zu schaffen. Wie ist es eigentlich um den Tannenbaum bestellt? Müssen wir uns Sorgen machen, dass es nicht genügend gibt?
Kreis Kassel - Bei den Waldinteressenten Großenritte sind die Nordmanntannen und Blaufichten, die auf einer Fläche von etwa zwei bis drei Hektar wachsen, noch nicht vom Borkenkäfer befallen, berichtet der Vorsitzende Stefan Walther. Kurzzeitig habe es Probleme mit dem Kupferstecher gegeben – ein Käfer, der in der Rinde von Bäumen brütet – das habe sich jedoch schnell gelegt. Die Trockenheit der vergangenen Jahre sei für die Nordmanntannen und Blaufichten aber genauso ein Problem wie für alle anderen Bäume. „Kleine Pflänzchen gehen schlechter an“, sagt Helmut Siebert vom Vorstand der Waldinteressenten. Manche Flächen habe man in diesem Jahr zwei Mal bepflanzen müssen. 2020 habe es glücklicherweise eine nasse Phase im Sommer gegeben. Zudem braucht ein Weihnachtsbaum laut Walther rund acht Jahre, bis er eine gewisse Größe erreicht hat. „Wir können außerdem Bäume dazukaufen“, sagt Walther. Die Weihnachtsbäume der Waldinteressenten seien naturbelassen und würden nicht mit Pestiziden behandelt – darauf achte man auch beim Zukauf.
„An und für sich sind genügend da“, sagt Frank Döring von der Baumschule Döring in Ahnatal. Es würden überwiegend Nordmanntannen als Weihnachtsbäume verkauft, und die seien Tiefwurzler, also von der Trockenheit nicht so stark betroffen wie die Fichte als Flachwurzler. Manche Bäume hätten Frostschäden im Frühling davongetragen, aber im Großen und Ganzen gibt es laut Döring genug Weihnachtsbäume. Die Nordmanntanne sei deshalb so beliebt, weil die Nadeln länger halten, „sie sind auch weicher und stechen nicht“, sagt Döring. Zudem seien sie vom Aufbau her etwas schöner – allerdings rieche die Nordmanntanne nicht so intensiv wie die Fichte. 70 Prozent der Bäume, die die Baumschule Döring anbietet, kauft der Betrieb dazu – sie kommen laut Döring aus dem Sauerland. Schon vor dem ersten Advent seien ein paar Bäume verkauft worden, etwa an Betriebe, aber eigentlich gehe es ab dem 7. Dezember richtig los. Sorgen darum, in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum mehr zu bekommen, muss sich also niemand machen. (Lara Thiele)