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Vor ausverkauftem Haus: Bodo Bach lässt Alm-Publikum prusten

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Von: Sascha Hoffmann

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Hessens beliebtester Humorbotschafter: Robert Treutel alias Bodo Bach begeisterte auf der Niester Königs-Alm.
Hessens beliebtester Humorbotschafter: Robert Treutel alias Bodo Bach begeisterte auf der Niester Königs-Alm. © sascha hoffmann

Hessens Humorbotschafter war in Niester Event-Gaststätte zu Gast.

Nieste – Er ist und bleibt der unangefochtene König des Telefonstreichs. Zumindest für all jene, die vor über 20 Jahren schon Radio gehört haben und seither Robert Treutel alias Bodo Bach fest in ihr Herz geschlossen haben. „Isch hätt da gern emal e Problem“; schallte es unzählige Male über den Äther eines großen hessischen Privatsenders, wenn der Telefonschreck aus „Offebach“ beispielsweise bei der Nasa anrief, um sich Tipps für seine Silvesterrakete zu holen. 2002 zum letzten Mal „live on air“, ist Hessens beliebtester Humorbotschafter zwar im Radio verstummt, auf der Bühne dafür umso lauter und noch immer Kult.

Ausverkauft ist deshalb auch seine Jubiläumsshow am Samstagabend auf der Niester Königs-Alm, wo Bachs „Gutestes aus 23 Jahren“ zur umjubelten Hüttengaudi wird. Das Publikum, mit dem babbelnden Star gereift, lacht heute nicht mehr über Silvesterraketen, sondern über Themen wie die Rente. Selbst „63 Jahre und 24 Monate“ alt, oder wie der „Schlaumeier“ aus der ersten Reihe sagt „im 66. Lebensjahr“, ist Bach nicht nur kurz vor der Rente, sondern weil er so friert voller Vorfreude auf seine Feuerbestattung.

„Das ist mein Humor, wenn Sie damit schon Schwierigkeiten haben, gehen Sie“, kommentiert er ein ihm entgegenschallendes „Uuuh“ und erntet freudiges Jauchzen in Endlosschleife. Schwierigkeiten hat hier nämlich niemand und Bach genießt es, einen Gag nach dem anderen rauszuhauen.

Dass er selbst in seinem hohen Alter noch auf der Bühne steht, sei für ihn völlig normal. „Ich muss halt noch schaffe, es gibt einfach zu viele alte und zu wenig junge Menschen, die die Rente finanzieren könnten, schaut euch doch hier nur mal um“, sagt Bach und orakelt die Rente mit 70 herbei. „Da müssen Ausnahmen her, denkt nur an den Feuerwehrmann, der mit dem Treppenlift die Rettungsleiter hochfährt, oder den Tätowierer, der mit leichtem Tremor dem Motorradrocker ein schweinchenfarbenes Tribal auf die Haut tackert.“ Auch Zirkusartisten könnten zum Problem werden. „Wer will schon einen Trapezkünstler mit Blasenschwäche?“

Die Lacher wollen nicht mehr verstummen auf der Alm, wo Bodo Bach zwei Stunden sein Oberstübchen ausmistet und dabei feststellt: „Blödsinn wird nicht blöder, sondern sinniger.“ Nach zwei Stunden Dauerlachen klingelt dann auch sein zweiter Kultsatz wieder in den Ohren, der einst die Scherzanrufe beendet hat: „Ich verabscheu’ mich!“

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