Knusperhaus aus Schiefer: Wappen für Gemeinde Schauenburg

Vellmar/Kassel. Auch in diesem Jahr hat Michael Weiß, der seit 2009 auf Dächern arbeitet und über zwei Jahre im Betrieb des Obervellmarer Dachdeckermeisters Michael Wenzel tätig ist, eine Fortbildung bei der Handwerkskammer zu Köln besucht.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der 27-jährige Dachdeckerhelfer seine Kenntnisse in der Ornamentgestaltung bei einem Lehrgang des Leiters der Dachdeckermeisterschule, Hans-Peter Koennecke, aufgefrischt. In 25 Stunden entstand dort das Wappen der Gemeinde Schauenburg. Es besteht aus 120 Teilen und misst 1,10 mal 1,40 Meter.
Im April 2016 wurde der 75 Kilogramm schwere Fassadenschmuck durch den Dachdeckerbetrieb Wenzel am Gebäude angebracht, nachdem die Gemeinde der Schenkung zustimmte und die erforderlichen Genehmigungen vorlagen. Ab 1991 hat Michael Weiß in Schauenburg gelebt, seit kurzer Zeit wohnt er in Immenhausen-Holzhausen. „Ich wollte der Gemeinde Schauenburg damit langfristig eine Freude machen“, sagt er.
Doppelt so viele Arbeitsstunden hat er in sein neues Werk gesteckt. Im Januar besuchte er eine weitere Fortbildung, diesmal auf eigene Kosten. Das Ornament, das die Märchenfiguren Hänsel und Gretel, die Hexe, ihr Knusperhaus und ihre Katze zeigt, hat er wieder in der Handwerkskammer zu Köln bei Hans-Peter Koennecke hergestellt.
Die Arbeit besteht aus rund 400 Naturschieferstücken in acht verschiedenen Farben, die aus Europa, den USA und Afrika stammen. Größere Stücke wurden auf der Basisplatte verschraubt, kleinere geklebt.

„Das Material wird bei den Kursen gestellt und ist in der Teilnahmegebühr enthalten“, erläutert Michael Weiß. Details, wie Katze und Hahn, hat er aus Zink- und Messingblech hergestellt, der selbst gebaute Rahmen ist aus Zinkblech. „Martin Lorenz, ein befreundeter Dachdecker, hat mir wieder geholfen“, berichtet Michael Weiß.
Er hofft, das Ornament zu dem Märchen der Brüder Grimm, das 1,80 Meter hoch und 1,50 Meter breit ist, in Kassel platzieren zu können, um damit vielen Menschen eine Freude zu machen. Eine Anfrage bei Oberbürgermeister Bertram Hilgen verhalf Michael Weiß inzwischen zu dem Kontakt zum langjährigen Ortsvorsteher von Niederzwehren, Harald Böttger. Er hält derzeit nach einen schönen Platz im Kasseler Märchenviertel Ausschau.
Das Anbringen des 125 Kilogramm schweren Kunstwerks werden Michael Weiß und Michael Wenzel wieder kostenfrei mit einem Hubsteiger übernehmen.
Von Bettina Wienecke