Wildcampen erlaubt: Im Kreis Kassel gibt es drei neue Trekkingplätze
Schlafen inmitten der Natur unter freiem Sternenhimmel: Das versprechen die drei neuen Trekkingplätze im Kreis Kassel. Damit sollen Wanderer in die Region gelockt werden.
Kreis Kassel – An den drei Standorten Firnsbachtal zwischen Schauenburg und Kassel, Läuseküppel bei Bad Emstal und Brederich bei Naumburg bestehen die lauschigen Plätze zum Wildcampen entlang des Premiumwanderweges Habichtswaldsteig. Das Ganze wird vom Zweckverband und der Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) Naturpark Habichtswald in Kooperation mit Hessen Forst angeboten.
Die drei neuen Trekkingplätze sind jeweils mit Holzplattformen zum Aufstellen von Zelten, einer Sitzecke aus Holz, einer Komposttoilette, einem Mülleimer sowie einer Informationstafel mit Nutzungsregeln ausgestattet. Lediglich bei Naumburg wurde auf die Plattform verzichtet, da der Standort über eine ebene Rasenfläche verfügt.

Der Natur nah sein: Die neuen Trekkingplätze sollen das ermöglichen
„Viele Menschen suchen nach ursprünglichen Naturerlebnissen und Abenteuern, das spüren auch wir im Landkreis“, sagte Landrat Andreas Siebert (SPD) kürzlich bei der Vorstellung der neuen Trekkingplätze unweit des Wanderparkplatzes Firnsbachtal. Gerade das Wandern erfahre dadurch eine Renaissance, was ihn sehr freue, denn „wir wollen ja gerade den naturnahen und nachhaltigen Tourismus fördern“.
Camping boomt. Das ist auch im naheliegenden Altkreis Melsungen zu beobachten: Dort sind seit Beginn der Saison viele Urlauber auf den Campingplätzen unterwegs.
Die drei neuen Trekkingplätze im Kreis Kassel sollen illegalem Wildcampen gegensteuern
Die Trekkingplätze im Kreis Kassel seien eine sinnvolle Ergänzung des vorhandenen Angebotes von Hotels, Ferienwohnungen sowie Campingplätzen und böten gleichzeitig eine Alternative zum illegalen Wildcampen.
Das kann Jürgen Depenbrock, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Habichtswald, nur unterstreichen. Denn auch er stelle immer mehr illegale Übernachtungen in der Natur fest: „Gerade von Lagerfeuern geht angesichts anhaltender Trockenheit eine enorme Waldbrandgefahr aus, außerdem werden beim Wildcampen oft Flora und Fauna in Mitleidenschaft gezogen.“
Mit den neuen Trekkingplätzen sollen jüngere Besucher in die Region Kassel gelockt werden
Die gezielte Besucherlenkung im Naturpark liegt auch Matthias Schnücker von Hessen Forst am Herzen. „Wir arbeiten hier intensiv mit dem Naturpark zusammen, um Alternativen zum Wildcampen bieten zu können.“ TAG-Geschäftsführerin Heike Dietrichkeit hat zudem eine neue Zielgruppe im Auge: „Wir rechnen durch die Trekkingplätze mit vielen jüngeren sowie naturnahen Wanderern, die besonders sensibel mit unseren Wäldern umgehen.“
Die Kosten für die Schaffung der Trekkingplätze liegen bei rund 15 000 Euro, 80 Prozent davon gefördert durch das Land Hessen. Die Trekkingplätze wurden gezielt im Abstand von 20 bis 25 Kilometern angelegt, also in etwa der Strecke einer Tagesetappe. Genutzt werden können sie nur nach vorheriger Buchung. Eine Person zahlt zehn Euro, zwei 15 Euro und drei oder mehr 20 Euro pro Nacht. Kinder unter sieben Jahren sind kostenfrei willkommen, auch Hunde können mitgebracht werden.
Weitere Informationen sowie Buchung unter naturpark-habichtswald.de (Sascha Hoffmann)