Reichen die Rettungsschwimmer, oder reichen sie nicht? In Helsa ist das noch nicht klar. „Wir haben bislang keine Pläne aufgestellt“, sagt Fördervereinsvorsitzender Matthias Pengel. Die Helsaer haben ohnehin noch eine andere Baustelle vor der Brust: Die neue Beckenfolie muss eingeklebt werden. „Bisher war es dafür immer zu nass“, sagt Pengel. Er hofft also auf trockene Tage, „dann können wir die Folie wahrscheinlich innerhalb einer Woche anbringen“. Der Vorsitzende ist zuversichtlich, dass das bis Ende Mai abgeschlossen ist. Dann könne das Becken befüllt und alles hergerichtet werden. Das Ziel ist gesetzt: „Wir wollen am 1. Juli wieder öffnen“, sagt Pengel.
Vellmar sucht kein Personal. Allerdings ist das Freibad gerade Baustelle und kann nicht öffnen, solange eine Fachfirma die Beckenwände und den Boden ausbessert. Das Personal arbeitet momentan im Hallenbad, teilt die Stadt mit. Sobald die Arbeiten fertig sind, werden die Mitarbeiter, 6,5 Stellen, im Freibad eingesetzt.
Im Niestetaler Naturerlebnisbad gibt es keine Probleme mit fehlendem Personal. „Im Sommer arbeiten die Mitarbeiter unseres Hallenbades im Freibad“, erklärt Hauptamtsleiterin Heike Pflüger. Außerdem werden die drei Niestetaler Schwimmmeister am Wochenende und an zwei Abenden unter der Woche im Naturerlebnisbad von der DLRG unterstützt. Wann das Bad öffnet, könne die Gemeinde noch nicht sagen.
Ob Putzhilfen, Fachkräfte für Bäderbetriebe oder Rettungsschwimmer: Sie sind schwer zu bekommen, sagt Grebensteins Hauptamtsleiterin Christine Peckmann, die sich auch ums Personal kümmert. Wenn das neue Freibad im August öffnet, seien genügend Arbeitskräfte da. „Aber auch nur, weil wir sie über Dienstleister bekommen.“ Das sei teurer, ginge aber derzeit nicht anders. „Freibäder sind ein Saisongeschäft, das ist für Arbeitnehmer nicht so attraktiv.“ Außerdem sei die Stadt tariflich gebunden. Glücklich ist Peckmann über die Situation nicht, „aber wir starten dennoch zuversichtlich in die erste Saison“.
Während manch anderer Förderverein Schwierigkeiten in puncto Personal hat, können sich die Betreiber des Balhorner Waldschwimmbads darüber nicht beklagen. Ganz im Gegenteil: Laut Tim Bräutigam vom Förderverein stemmen dort unter anderem eine Fachkraft für Bäderbetriebe und elf Badeaufsichten die Aufgaben im Bad. Mit von der Partie sind Ehrenamtliche, die beispielsweise putzen.
Dass es so gut läuft, führt Bräutigam auf zwei Faktoren zurück: „Das Vereinsleben ist hier sehr rege.“ Und: Für die Badeaufsicht gibt es Geld. 15 Euro pro Stunde erhalten die Rettungsschwimmer. Das sei notwendig, sonst wanderten die heißbegehrten Aufsichten beispielsweise nach Kassel ab, sagt Bräutigam.
Finanziell sei es dennoch nicht einfach für den Verein, trotz 25 000 Euro jährlichem Zuschuss von der Gemeinde. „Das liegt vor allem an den hohen Wasserkosten“, sagt Bräutigam. Die zu reduzieren, sei schwer: „Wir können ja nicht mit einem halbvollen Becken öffnen.“ Dennoch habe man sich gegen eine Erhöhung der Eintrittspreise entschieden. Stattdessen hofft der Verein auf weitere Spendenbereitschaft. Die Saison beginnt am 1. Juni.
„Wir hätten eigentlich Arbeit für zwei Stellen mehr“, sagt Sven Gulau, Schwimmmeister im Wolfhager Erlebnisbad. „Aber die Arbeitskräfte wachsen ja bekanntlich nicht auf Bäumen.“ Tatsächlich wären die Stellen schwer zu besetzen. Er sei also sehr dankbar, dass kürzlich eine Kollegin neu ins Team gekommen sei. „Auch wenn wir von ihr Stunden mit auffangen müssen, weil sie nicht voll arbeitet.“ Ohne die Fachangestellte für Bäderbetriebe hätte Gulau die Öffnungszeiten verkürzen müssen. (Moritz Gorny, Valerie Schaub)