Internationales Jahr des Waldes begann mit einer Wanderung zum Hirzstein – Erläuterungen vom Förster
Nah an Seidelbast und Vogelsang
Schauenburg. Fuchshöhle, Ameisenhaufen und Wildschweinspuren – bei einer Frühlingswanderung entdeckten kleine und große Wanderer am Sonntagvormittag viele spannende Dinge im Habichtswald. Die Wanderung, mit der das Internationale Jahr des Waldes in der Region eröffnet wurde, hatten Hessen-Forst und Naturschutzbund (Nabu) Schauenburg gemeinsam organisiert.
Lilli Schwegler (5) war mit Mutter Tabea gekommen. Gemeinsam waren sie den Weg schon zwei Wochen vorher gegangen.
Freude am Wandern
August Kröger (85) aus Elgershausen war am Sonntag der älteste Teilnehmer: „Ich gehe hier mit, weil ich gern wandere.“ So begründete auch Elisabeth Schmoll (77) ihren Entschluss, mit zum Hirzstein zu wandern. Ein Dutzend Naturfreunde hatte sich unter der Führung von Heinz-Jürgen Schmoll und Ludwig Fingerling von Elgershausen aus auf den Weg zum Hirzstein gemacht.
„Wir wollen den Menschen mit solchen Veranstaltungen den Wald als Lebensraum zeigen und näherbringen“, sagte Waldpädagoge Heinz-Jürgen Schmoll vom Forstamt Wolfhagen des Hessen-Forst zu Beginn der Wanderung. Dazu gehörten auch Informationen zum Thema Holzeinschlag und Waldpflege. Auf dem Weg durch den Wald wurden die frühen Blüten des Seidelbastes entdeckt, Spechte bei der Revierabgrenzung beobachtet und Rotkehlchen belauscht. Begeistert wurde der Flug der Wanderfalken verfolgt.
Vom Hirzstein aus führte der Weg dann zur Teufelsmauer. Hier ließ sich die Gruppe zur Vesper aus dem Rucksack nieder, bevor man sich auf den Rückweg zum Parkplatz machte.
Viele Jahre im Ehrenamt
Nabu-Vertreter Ludwig Fingerling arbeitet seit vielen Jahren ehrenamtlich als Vogelschutzbeauftragter für die Gemeinde Schauenburg. Der Hobby-Ornithologe war bei der Tour gefragter Ansprechpartner in Sachen Fauna und Flora.
Unter anderem machte Fingerling auf den Huteeichenbestand aufmerksam, der ehemals vor dem gesamten Habichtswald entlang bis nach Kassel-Wilhelmshöhe angelegt wurde und der Schweinehaltung diente. Leider seien die Bäume nun schon sehr eingewachsen, Waldboden und Baumkronen bekämen viel weniger Licht und Luft, als sie für eine gesunde Entwicklung brauchten.
„Schön wäre, wenn die Huteeichen freigeschnitten werden könnten“, sagte der Schauenburger Naturschützer und gab diesen Wunsch dem Forstmann Schmoll mit. Der soll ihn an Hessen-Forst weiterreichen.
Von Constanze Junker