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Sicherheitsdienst: Bewährungsstrafe für Ehefrau von Ex-Chef wegen Steuerhinterziehung

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Von: Thomas Stier

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Der ehemalige Firmensitz des Sicherheitsdienstes 24 in Vellmar.
Der ehemalige Firmensitz des Sicherheitsdienstes 24 in Vellmar. © Helmut Brandau

Die Mitarbeiter des Vellmarer Sicherheitsdienstes 24 bewachten Flüchtlingsheime und waren auf Konzerten im Einsatz. Nach dem Chef wurde nun auch seine Frau verurteilt - wegen Steuerhinterziehung.

Weil sie als Geschäftsführerin des Vellmarer Sicherheitsdienstes SD 24 zwischen 2015 und 2016 rund 720.000 Euro an Umsatzsteuer hinterzogen hat, ist die Ehefrau des früheren Firmen-Chefs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden. Ihr Mann, von dem die 27-Jährige inzwischen getrennt ist, war für die millionenfache Hinterziehung von Umsatzsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen bereits im letzten Juni zu vier Jahren und zehn Monaten verurteilt worden und sitzt seit Oktober im Gefängnis. 

SD 24 hatte bei der Bewachung von Asylunterkünften und der Security bei großen Konzertveranstaltungen bundesweit Millionenumsätze erzielt. Die meisten Mitarbeiter waren allerdings schwarz beschäftigt worden, Scheinrechnungen waren für die unrechtmäßigen Umsatzsteuererstattung geschrieben worden.

Die 3. Strafkammer des Landgerichts räumte in ihrem Urteil ein, dass die junge Frau nur am Rande an den Betrügereien beteiligt gewesen war und von Tim L. - teilweise unter massiver Gewaltandrohung - auf den Posten der Geschäftsführerin gehievt worden war, weil er selbst keine Zulassung dafür mehr hatte. Das Gericht folgte mit der Bewährungsstrafe für die bislang unbescholtene Frau dem Strafantrag von Verteidiger Bernd Pfläging.

In sozialen Netzwerken hatte das Ehepaar für Aufsehen gesorgt - mit Fotos von Luxusautos wie Yachtausflügen.

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