Ab Dezember durchs Mülmischtal: Von Körle über Eiterhagen bis Hessisch Lichtenau
Die von den Bürgermeistern aus Söhrewald, Körle und Hessisch Lichtenau angeregten NVV-Querverbindungen soll voraussichtlich Ende des Jahres an den Start gehen.
Söhrewald – Das Engagement von drei Kommunen hat Früchte getragen: Die von den Bürgermeistern aus Söhrewald, Körle und Hessisch Lichtenau angeregten Querverbindungen durch das Mülmischtal soll voraussichtlich Ende des Jahres im Dezember an den Start gehen. Das teilt der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) auf HNA-Anfrage mit.
Damit startet erstmals ein drei Landkreise überschreitendes Mobilfalt-Angebot des NVV. Als erfolgversprechendste Variante hat sich laut NVV eine bedarfsgesteuerte Verbindung mit kleineren Fahrzeugen herausgestellt.
Zeitfressende Umwege über Kassel sollen damit bald der Vergangenheit angehören. Denn bisher sind die drei Kommunen nur an Kassel angebunden, nach Söhrewald fahren die Buslinien 37 und 38, nach Körle fährt die RT 5 und nach Fürstenhagen die Tramlinie 4. Eine Verbindung zueinander gibt es bislang nicht.
Die Verbindung
Im Zuge des neuen Angebots sollen die drei Kommunen Söhrewald, Körle und Hess. Lichtenau miteinander verbunden werden. Geplant ist ein Angebot für Fahrten im Zeitraum von 5 bis 22 Uhr – jeden Tag, laut NVV. Ein bereits bestehendes Mobilfalt-Angebot des NVV zwischen Eiterhagen und Hess. Lichtenau befindet sich aktuell in der Ausschreibung für Verkehrsunternehmen.
Die geplante Strecke
Die neuen Fahrten führen vom Regiotram-Bahnhof in Körle über Empfershausen, Eiterhagen, Quentel und Fürstenhagen nach Hess. Lichtenau. Dort soll die Verbindung an der Tram-Haltestelle der Linie 4 nach Kassel enden. Anschlüsse zur Regiotram nach Melsungen oder Kassel, zur Tram und den Buslinien 37/38 in Eiterhagen sollen laut NVV hergestellt werden.
Die Finanzierung
Die Finanzierung der neuen Verbindungen muss jetzt zwischen den Landkreisen und den Kommunen geklärt werden, da es sich um lokalen Verkehr handelt. Aktuell geht der NVV von einer mittleren fünfstelligen Summe pro Jahr aus, die sich anteilig auf die Kommunen und die Landkreise verteilen werde. Söhrewalds Bürgermeister Ralf Eberwein ist guter Dinge: „Aktuell ist es aber noch zu früh, um zu sagen, was das für unsere Gemeinde kosten würde.“ Das Projekt stehe und falle mit den Kosten. Trotzdem sei es erfreulich, dass der NVV innerhalb von kurzer Zeit die Machbarkeit geprüft hat. „Ich denke, dass diese Verbindung etwas ist, was Anklang finden wird“, sagt Eberwein.
Gemeinsam mit seinen Bürgermeister-Kollegen Mario Gerhold (Körle) und Dirk Oetzel (Hess. Lichtenau) hatte er mit einem Brief an den NVV die Sache ins Rollen gebracht. Auch der Eiterhagener Jörg Braunisch war Mitinitiator. Zuvor fanden mehrere gemeinsame Treffen statt.
Der NVV werde wie bei allen Fahrplanänderungen beobachten und bewerten, wie das Angebot angenommen wird. Es könne laut NVV etwa zwei bis drei Jahre dauern, bis sich ein neues Fahrplanangebot bei den Fahrgästen etabliert hat. (Clara Pinto und William Abu El-Qumssan)
Das ist das Mobilfalt-Angebot des NVV
Mobilfalt setzt sich aus den Worten Mobilität und Vielfalt zusammen. Es ergänzt das Angebot des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) im ländlichen Raum. Das auf Abruf verfügbare Mobilfalt-Angebot (ehemals Anruf-Sammel-Taxi, kurz AST) gibt es in Melsungen schon in Form des Megmobils und des Stadtbusses. Auch im Werra-Meißner-Kreis sind sechs Kommunen bereits Teil des Konzepts. Mobilfalt bedient Strecken laut NVV nur dann, wenn zuvor ein Fahrtwunsch angemeldet worden ist. Die Fahrzeuge halten an Haltestellen und orientieren sich an dem Prinzip des Taktfahrplanes. Eine Fahrtanmeldung ist online nach Erstellung eines Accounts unter nvv.tdimo.net/mobilfalt möglich.