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Er engagierte sich in Politik, Sport und Vereinen: Wattenbacher Franz Marquet starb mit 87 Jahren

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Von: Clara Veiga Pinto

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Franz Marquet aus Wattenbach ist gestorben. Archivbild: Sabine oschmann
Franz Marquet aus Wattenbach ist gestorben. Archivbild: Sabine oschmann © Oschmann, Sabine

Franz Marquet prägte Wattenbachs und später Söhrewalds Kommunalpolitik, die TSG Wattenbach und viele seiner Weggefährten.

Söhrewald – Er prägte Wattenbachs und später Söhrewalds Kommunalpolitik, die TSG Wattenbach und viele seiner Weggefährten. Franz Marquet ist am 13. Februar im Alter von 87 Jahren gestorben.

Geboren wurde er 1935 in Koblenz. Seine Jugend war nicht einfach – früh verlor er beide Eltern, wuchs bei der Tante auf und kam 1955 zum Arbeiten auf der Zeche Stellberg nach Wattenbach.

Seine Frau Hilde lernte er beim Tanzen kennen. 1956 heirateten sie. Ein Jahr später bekamen sie ihren Sohn Lothar. 1958 dann ein Rückschlag: Franz Marquet engagierte sich in der Gewerkschaft. Für eine Äußerung während einer Versammlung wurde ihm der Lohn um die Hälfte gekürzt. So ging der junge Vater für eineinhalb Jahre als Schachthauer ins Ruhrgebiet, kehrte aber dann auf den Stellberg zu seiner Familie zurück. 1965 bezog die Familie ihr eigenes Haus am Steinswiesenweg in Wattenbach. Bis zu seinem Tod wohnte Franz Marquet dort mit seiner Frau.

Engagement war Teil seines Lebens: Franz Marquet ist gestorben

Als die Gruben 1967 geschlossen wurden, startete Franz Marquet in sein zweites Berufsleben. Er studierte an der Höheren Fachschule für Sozialwesen in Kassel.

Lange Jahre arbeitete er als Sozialarbeiter, gründete das Studentenwerk mit und wurde später Leiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes beim Landkreis Kassel.

Aber auch im Privaten engagierte sich Franz Marquet ehrenamtlich, wo er nur konnte. Er war Betriebsrat, Gemeindevertreter, Erster Beigeordneter, zweiter Vorsitzender der TSG Wattenbach und kochte jahrelang für die Fußballer des Vereins – meist für 35 Personen auf einmal. „Und das Essen hat sich über das ganze Jahr lang nie wiederholt. Es gab immer etwas anderes“, erinnert sich seine trauernde Ehefrau Hilde. Er wurde Ehrenbeigeordneter und bekam den Landesehrenbrief.

Weggefährten trauern um Wattenbacher

In den vergangenen Jahren hatte Marquet immer wieder gesundheitliche Probleme. Operationen an Knie und Hüfte und Herzprobleme erschwerten ihm das Leben. Unterkriegen ließ er sich davon nicht. Gemeinsam aktiv war das Paar stets beim Sport und auf Reisen. Wandern, Skifahren und Radtouren gehörten immer dazu. „Mein Mann war ein Kämpfer“, sagt Ehefrau Hilde.

Auch treue Weggefährten trauern um den bekannten Wattenbacher. „Ich habe unwahrscheinlich viel von ihm gelernt“, sagt Freund Walter Krug. „Sowohl politisch als auch privat.“ Sein Engagement für Wattenbach bleibt unvergessen. (Clara Pinto)

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