Wetter hat großen Einfluss auf die Arbeit von Hessen Mobil
Temperaturen um Gefrierpunkt: „Winterdienst ist eine Herausforderung“
Der harte Kälteeinbruch ist in dieser Wintersaison bislang ausgeblieben. Trotzdem haben die Mitarbeiter von Hessen Mobil einiges damit zu tun, die Straßen freizuhalten.
„Liegt richtig viel Schnee, weiß man, man muss raus und räumen“, sagt Helmut Richter, Leiter der Straßenmeisterei Gudensberg, die für das Gebiet im süd-östlichen Landkreis zuständig ist. Aber das mildere Wetter mache es für die Mitarbeiter der Meisterei schwerer, als beispielsweise starker Schneefall oder heftige Eisglätte. „Wir müssen die Vorhersagen im Auge behalten“, erklärt Richter, ebenso wie die Sensorgeräte, die den Straßenwächtern die Temperaturen an diversen Punkten im Straßennetz anzeigen. Ganz genau wissen, ob eine Straße wirklich Winterdienst benötigt, oder nicht, könnten die Mitarbeiter aber meist erst, wenn sie sie befahren.
Zur Sicherheit werden bei den aktuellen Bedingungen laut Richter aber alle 350 Straßenkilometer gestreut und gegebenenfalls geräumt. Sechs Streufahrzeuge sind dann unterwegs. Ab zwei Uhr morgens sind sie auf den Straßen, bis 6.30 Uhr haben sie das gesamte Netz abgefahren. Kommt es erneut zu Schneefall, sind sie erneut zur Stelle. „Schließlich sind wir verpflichtet, die Straßen bis 22 Uhr befahrbar zu halten“, erläutert Richter.
Das ist nicht ganz einfach, zumal die Straßenwärter seit Kurzem auch die Kommunen Lohfelden, Kaufungen, Niestetal und Nieste betreuen (Hintergrund). „Das sind erfahrene Leute und die Arbeit an sich ändert sich nicht“, sagt Richter. Dennoch müssten sie erst einmal die Straßen richtig kennenlernen und beispielsweise herausfinden, welche Strecken eigentlich nach Nieste führen. „Glücklicherweise haben die Kollegen aus Espenau, von denen wir die Kommunen übernommen haben, uns viele Tipps gegeben.“ So sei klar, dass auf der Kuppe an der Königs-Alm leichter mal Eisglätte entstehe. Oder dass der Kaufunger Berg ebenfalls schneller betroffen ist.
Die 30 Mitarbeiter der Gudensberger Straßenmeisterei sind aber nicht nur mit Streuen beschäftigt. Beispielsweise stehe nun auch der Gehölzschnitt an, sagt der Leiter. „Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt uns, zwischen Oktober und Februar an Büschen und Bäumen zu arbeiten.“ Das sei schonend für die Tier- und Pflanzenwelt. Komme es zu Verschmutzungen, seien die Straßenwärter auch zur Stelle. „Der Klassiker ist es, wenn ein Landwirt vom Acker kommt, die Straße dreckig hinterlässt und sich Bürger bei uns beschweren.“ Auch bei Ölspuren sei Hessen Mobil mit zuständig.
Um all das zu schaffen und trotzdem gegen Corona gewappnet zu sein, habe Richter seine Mitarbeiterschaft in Teams eingeteilt. Fällt eine Gruppe durch eine Infektion aus, könne eine andere einspringen.
Von Moritz Gorny